Tatsächlich neulich gehört: „Ich brauche ein stylishes Coffeetablebook für meinen neuen Beistelltisch!“ – Kein Witz. Ich schwör.
Das Buch als Ware. Als Dekoration. Mich kotzt das an. Bosch auch. Ausserdem steht er auf Damenbart.
Die Buchhändlerin stirbt aus. Es lebe der Rack-Jobber des Lieferanten, der die Verkaufsflächen regelmässig bestückt.
Mich auch. Neulich musste ich kurz warten, währenddessen kamen drei Kunden: der erste frug nach einem Sammelalbum für Euromünzen, der zweite nach einem Biolek-Kochbuch, und die dritte suchte einen Anne-Geddes-Kalender. War allerdings auch eine zwar kleine, private, aber doch diesen Kundenwünschen entsprechend ausgestattete Buchhandlung – aber ich dachte, wer aus Liebe zu Büchern, zur Literatur Buchhändler geworden ist, muss doch verzweifeln.
Ein Hoch auf Felix Jud am Neuen Wall!
Ich habe Herrn Jud sogar noch in seinem Geschäft gekannt. Ein hamburger Gentleman durch und durch. Und ein Buchhändler mit Seele.
Hihi, weiß ich doch schon!
Aber es gibt auch weitere Lichtblicke auf dem Hamburger Buchhändlermarkt. Zum Beispiel diesen hier. Sehr guter Laden und komplett damenbartfrei.
Auch schon erlebt: Kunde kommt in Buchhandlung und verlangt nach „einem Meter in Rot“.