Ich hatte mich zunehmend unwohl gefühlt wegen meinem mittlerweile angefuttertem Gewicht. In den letzten zweieinhalb Jahren hatte ich doch einen enormen Schub gemacht. Und mindestens eine Konfektionsgrösse (wenn nicht gar sogar mehr) zugelegt. Die Anzüge, Jacken und Hosen passten nicht mehr. Neulich habe ich mir eine Khakihose bei Anson’s kaufen wollen. Die Verkäuferin musste doch lange suchen, um die passende Grösse zu finden: 40 im Bund, bei 32er Länge in amerikanischen Jeansgrössen. Da habe ich die Notbremse gezogen. Nur wie abnehmen ohne zu hungern?
Ein lieber Mensch hat mir den Tipp gegeben: Die Glyx Diät! Vereinfacht gesagt: Vermeide Weissbrot, Zucker, Fette und ess mehr Obst, Gemüse, Fisch, Geflügel… Was ist das medizinische Prinzip dahinter:
Der so genannte Glyx bzw. GI (Glykämischer Index) bezeichnet die Blutzuckerreaktion nach dem Essen und damit indirekt auch die Insulin-Reaktion des Körpers. Er ist definiert als die relative Fläche unter der 2-Stunden-Blutzuckerkurve nach Einnahme von 50 Gramm Kohlenhydraten. Anders ausgedrückt: Der GI gibt an, wie schnell ein kohlenhydrathaltiges Lebensmittel verdaut und als Zucker in das Blut abgegeben wird. Der GI wurde ursprünglich von Medizinern eingeführt, die sich mit der Ernährung bei Diabetes beschäftigten.
Bei mir hat es hervoragend funktioniert: In 14 Tagen habe ich mittlerweile gut 4,5kg abgenommen, fühle mich deutlich besser, meine Portionen sind automatisch kleiner geworden, mein Magenvolumen hat sich zurückgebildet. Ich werde nun langsam auch wieder mit Sport beginnen. Ob ich in vier Jahren Training diese Entwicklung durchmache, weiss ich nicht so recht… Mein erstes Ziel ist jedenfalls insgesamt 10kg abzunehmen.
Ein weiter Effekt ist auch, dass wenn ich durch einen durchschnittlichen deutschen Supermarkt gehe, dass sich bei mir der Magen umdreht. Fast alle Lebensmittel sind irgendwie verändert, künstlich aufgesüsst, geschmacksverstärkt, tief- und schockgefroren oder sonstwie behandelt. Tiefkühlkost habe ich sowieso sogut wie nie gegessen, aber jetzt mag ich es auch nicht mehr sehen. Convenience Food nennt man das Neudeutsch. Ich sage nur: Vermeide Convenience Food um jeden Preis! Im Supermarkt und im Restaurant! Zuhause kochen wir eh schon immer jeden Tag frisch.
Bei mir funktioniert die Glyx-Diät. Ich kann sie nur jedem empfehlen.
Es gibt im Endeffekt nur eine einzige Methode zur Gewichtsreduktion und die heißt „Negative Energiebilanz“. Auf gut Deutsch: Verbrenne mehr Kalorien, als du dir zuführst.
Es ist weiterhin eine Tatsache, dass Menschen, die sich mit ihrer Ernährung auseinandersetzen (und das tun Leute, die eine Reduktionsdiät machen), sich logischerweise weniger Kalorien zuführen. Man verzichtet in solchen Zeiten leichter auf die „kleinen Sünden“, die man sich sonst zuführt.
Im Gegensatz zu früheren Low-Carb-Diäten (z.B. Atkins) ist man heute dazu übergegangen Obst und Gemüse anzupreisen, sowie Fisch und Geflügel. Dies sind aber alles ebenso klassische Bestandteile von Low-Fat-Diäten (z.B. Weight Watchers).
Cem ich will dich nicht demotivieren, denn jede Form von Auseinandersetzung mit der eigenen Ernährung ist erstmal extrem postiv zu bewerten. Trotzdem ist der GLYX-Ansatz zur Gewichtsreduktion unter Wissenschaftlern extrem umstritten.
http://gin.uibk.ac.at/thema/sportundernaehrung/index.html
http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=401
Und noch was: Sport ist ohne jeden Zweifel äußerst gesund, aber den meisten Menschen in unserer Gesellschaft fällt es schwer, sich über einen langen Zeitraum zu motivieren. Wenn man sich selbst zu dieser Gruppe dazuzählt, dann sei angemerkt, dass man auch durch Kleinigkeiten viel erreichen kann: Treppen statt Aufzug, jeden Morgen eine Busstation zu Fuß gehen, etc. Wenig ist immer mehr als gar nichts.
Glyx ist nicht viel was anderes als eine moderate-carb-Diät, also das was die Ernährungsspezialisten von Harvard (oder die LOGI Methode) seit Jahren empfehlen (und was konsequent von der DGE ignoriert wird). Freut mich dass Du etwas gefunden hast was für Dich funktioniert. Das Eikettenlesen predige ich ja schon eine ganze Weile, es ist wirklich erschreckend was da gepanscht wird – gerade erst wieder gesehen: Kochsahne mit verdickungsmitteln, Kokosmilch ind er Dose mit Verdickunsgmitteln, und Zucker und Geschmacksvertsärker an fast allem… *schauder*. Aber die meisten Leute kaufen den Schund leider klaglos.
Der Tiefkühlkost muss ich zumindest bei Obst und Gemüse eine Lanze brechen – da gibt es anständige Rohware _mit_ Vitaminen, die nicht seit Tagen im LKW oder Supermarkt rumliegt und gammelt, und zumindest aus dem Hause Frosta oder von Bioproduzenten auch zutatenmässig einwandfreie Cnvenience ohne Stellmittel, Aromen und Co.
Ich sage nur: heute morgen Die -5kg Marke. Ob wissenschaftlich oder nicht.
Nachdem ich mich über ein Jahr erfolglos geplagt habe, meine 15 nicht-mehr-Rauchen-Kilo wieder los zu werden, habe ich im März angefangen, meine bzw. unsere Ernährung nach Grillpanzer umzustellen; mit mäßigem Erfolg trotz doppelter Portion Sport.
Richtig abgenommen habe ich erst, nachdem ich an meinen Sporttagen verstärkt auf Eiweiss gesetzt habe, also Joghurtdrinks etc. vor und nach dem Sport.
Wäre mein Tipp an dich, wenn es nicht mehr so recht weitergeht.
Ansonsten: Tiefkühlobst/-gemüse ist meisten viel vitaminreicher als die angeblich so frische Ware; inzwischen nachgewiesen; hat mein Vorschreiber Recht. Und auf Frosta stehe ich auch, warum, siehe Vorschreiber.
Obst und Gemüse kaufe ich vor meiner Haustür frisch auf dem Isemarkt bei den Bauern aus dem Alten Land und aus dem Vierlande. Ich kaufe auch nur Saisonware. Sogutwie keine Importe. Frischer und vitaminreicher geht es nicht. Das haben wir schon immer so gemacht. Und nicht erst seit der Diät…
Die Argumentation mit TK-Lebensmittel ist mir natürlich bekannt. Sie ist die zweitbeste Möglichkeit, wenn die oben geschilderte Einkaufsvariate (oder vergleichbares) nicht geht. Aber ein/zwei Tage vorher gepflückte Himbeeren allerbester Qualität und auf dem Feld gereift sind eben einfach besser als TK-Himbeeren. Diese Ware isdt nicht „angeblich frischer“. Sie ist frisch. Ich kenne die Bauern und ihre Wirtschaften.
Die Sache mit dem Sport kommt demnächst bei mir. An Sporttagen mehr Eiweiss zu sich zu nehmen vermute ich mal, hat etwas mit Muskelaufbau zu tun… Aber guter Tipp. Werde ich mal recherchieren.
Esther und Michael, wir sollten uns mal wieder sehen ;-)