Was ist bloss los mit der Bild-Zeitung? Seit dem widerlichen Koch-Aufmacher kommt das Blatt fast täglich mit einer ausländerfeidlichen Hetzschlagzeile auf der ersten Seite im Stile des Stürmers. Ich habe mal einfach bei Bild.de nach dem Begriff „Ausländer“ gesucht. Das Ergebnis waren ohne Ausnahme nur Negativschlagzeilen mit den Schlagwörtern „ausweisen“, „Gewalt“, „Kriminalität“ etcpp…
Berlin, Bundesstaatsanwaltschaft und der Deutscher Presserat schweigen. Die Atmosphäre im Land ändert sich unmerklich. Sind das Vorboten? Von was? Mir erscheint, Freunde, Nachbarn und Kollegen zu verunglipfen ist wieder hoffähig geworden. Dass solche vermeintlichen Stimmungslagen schnell in fatalen Ernst umschlagen können haben wir nicht nur in diesem Land erlebt…
Vergleiche hierzu auch im Bildblog hier und hier beispielsweise.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26857/1.html
Danle für Linkhinweis, FoodFreak! Interessante Lektüre :-)
Ich bin froh, dass meine Deutschlehrerin schon in der 6ten oder 7ten ein halbes Halbjahr lang mit uns Tages und Wochenzeitungen analysiert hat. Seither weiß ich, was mit dern Bildzeitung „los“ ist. Und ich habe stets drauf geachtet, dieser verachtenswerten Zeitung keinen Raum in meinem Leben zu geben.
Jetzt, in Hamburg, komme ich jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit an einem Kios vorbei, der die Titelzeitung der Bildzeitung draußen auf so einem Aufsteller hat. Ich kann es fast nie vermeiden, wenigstens den Aufmacher zu lesen und ich empfinde es jedesmal als Zumutung, als Einbruch ein meine gedankliche Privatsphäre, als Sachbeschädigung des Öffentlichen Raums.
Aber das hat Frau Elfengleich vor mir schon weit besser formuliert:
http://www.elfengleich.de/index.php?log_id=759
ben_, diese Verquickung aus Presse, Politik und schweigender Mehrheit ist mir langsam unheimlich. Leute wie Dieckmann sind mir unheimlich. Ein Blick in seine Vita genügt.
Same procedure as every year.
Wo die Springerpresse politisch verortet ist, weiss man ja schon länger. Ist doch in jedem Wahlkampf das gleiche, zumal wenn einer der CDU-Granden kurz vor der Wahl schlechte Umfrageergebnisse hat.
Die schweigende Mehrheit interessiert das ganze Parteiengewese doch schon lange nicht mehr. Ich glaube auch nicht, dass die Stimmung gegenüber nichtdeutschen Mitbürgern heute schlechter als vor 20 Jahren ist. Die Stimmungsmache zu den Zeiten, als es hier noch ein Asylrecht gab, war deutlich schlimmer, als das was jetzt läuft.
Wie viele Leute „machen“ unsere Medien ?
Wenn es hoch kommt vielleicht 20, welche wirklich Mitspracherechte besitzen. Der Rest ist angestellt ;)
Ihr wisst doch alle das wir eine Monopolisierung von Medien hier in Deutschland haben.
Alles wird -> Aufgekauft / Integriert – Optimiert…
Und Cem, dass es wieder härter zu geht in unseren Medien ist leider auch kein Geheimnis mehr. Mal ehrlich? warum darf ich es nicht sagen wenn XY mir eindeutig auf die Nerven geht ? Natürlich sollte/darf ich dabei keinen verunglimpfen aber seit den Zeiten des „Populistischen Journalismus“ ;) – Wie ich diesen Ausdruck hasse – sollten soetwas doch auch Medienmacher dürfen…
Ich weiß selbst grade nicht ob ich Angst haben sollte vor dem letzten Paragraphen von mir oder ihn einfach sarkastisch annehmen. Fakt ist : Egal ob Ausländer, Promi, etc. alles wird zertrampelt und erniedrigt! Daran muss sich etwas ändern. Es muss auch eine Objektivität gewahrt bleiben unter allem subjektiven Geschwafel der Menschheit.
Soll man Ausländer- oder Migrantengewalt und ihre Zahlen verschweigen? Was soll sonst mit kriminellen Ausländern geschehen, wenn man sie nicht ausweist? Trotz ihrer Taten im Land lassen? Warum? Nebenher: Es geht doch nur um die Kriminellen, nicht um Ausländer an sich. Mal schön die Moschee in der Medina lassen.
Sollte irgendjemand kurzfristig ein Versteck brauchen soll er sich bei mir melden.
Siggi, die Ursache liegt zum grössten Teil in der mangelnden Integration der zweiten und dritten Generation der jungen Menschen mit Migrationshintergrund. Sie sind deutlich schlechter integriert als ihre Eltern. Dropouts ohne Schulabschluss und ohne grosse Chance auf geregeltes Einkommen durch Arbeit sind unabhängig von ihrer Herkunft am Rande einer Gesellschaft. Die Aufgabe der Politik ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, allen gefährdeten jungen Menschen in Deutschland eine Zukunft zu geben. Man darf niemanden aufgeben. Jeden dort abholen wo er ist. Das ist Demokratie. Das ist Menschlichkeit. Alles andere steht nicht zur Diskussion und löst keinerlei Probleme.
Übrigens, viele der „Auzsländer“ sind deutsche Staatsbürger. Da hat der Staat sogar die Pflicht sich um sie zu kümmern.
Wie schnell sich die Zeiten ändern. Vor kurzem wurde die deutsche Sicherheit noch am Hindukusch verteidigt, jetzt im deutschen Untergrund.
@ Cem
Die mangelnde Integration fängt aber bei den Eltern, nicht bei den Kindern an. Wenn ich im Ausland lebe und die Sprache nicht beherrsche, dann habe ich ein Problem und das überall auf der Welt. Ohne Kommunikation keine Integration. Wenn ein hier geborenes Kind nach sechs Jahren bei der Einschulung kein oder nur kaum deutsch spricht, dann liegt die Verantwortung eindeutig bei den Eltern und nicht beim Staat.
[gelöscht, wegen §130 StGB Volksverhetzung]
@“siggi“, als Blogbetreiber habe ich die Pflicht Kommentare zu moderieren. Ihre Äusserungen sind strafbar und schwer beleidigend. Sie haben Menschenwürde anderer dadurch angegriffen, dass Sie Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich gemacht und verleumdet haben. Ich schliesse Sie ab sofort endgültig von der Diskussion aus.
Das es in Deutschland Integrationsprobleme (inkl. Kriminlität) gibt, war mir schon 1989 klar, als ich als 15-jähriger im Rahmen der Familienzusammenführung nach Deutschland zu meiner Mutter gekommen bin.
Die Integration (und zwar in allen Facetten) der hier aufgewachsenen ausländischen jugendlichen war um einiges schlechter als von den Jugendlichen, die im Alter von 12-15 nach Deutschland gekommen sind – diese Erfahrung durfte ich an meiner damaligen Realschule machen.
Nicht nur mir ist das aufgefallen. Vielen ausländischen Mitbürgern, die versucht haben sich gesellschaftlich zu engagieren ist dies schon damals aufgefallen. Die haben darauf hingewiesen und wurden von den einheimischen Verantwortlichen ignoriert. Bis die irgendwann resigniert haben.
Bis irgendjemand dann Rütli & Co. entdeckt hat.
Fakt ist, dass die besagten Probleme schon seit knapp 20 Jahren mehr als ersichtlich sind, dennoch hat es die Verantwortlichen (Politiker, Juristen etc.) nicht gekümmert.
Nun schlachtet man das Thema medial und Wahlkampftechnisch aus. Aber ein ernstahten Willen, die probleme anzugehen sehe ich nicht. Man möchte meinen, dass ganze hat ein System. Versuche nicht die Probleme einfach und rechtzeitig zu lösen, sondern lasse sie reifen und wachsen, die können dir irgendwann mal dienlich sein.
@perun:
So in etwa schätze ich die politische Strategie der Regierenden auch ein – und zwar unabhängig davon, ob gerade mal Rot/Grün oder Schwarz/Rot dran ist (die Unterschiede sind in meinen Augen mittlerweile marginal).
Was aus meiner Perspektive hierzulande seit Jahren stattfindet, ist eine schleichender Demokratieabbau. Nicht mehr der mehrheitliche Volkswille bestimmt die politischen Entscheidungen sondern der Lobbyismus. Die Folge dieser Machtkonzentration ist, dass eine immer größer werdende Bevölkerungsgruppe unzufrieden mit ihrer sozialen Situation ist – neudeutsch das Prekariat genannt (das sind nämlich die, die sich keine Vertretung durch Lobbys leisten können und deren Anliegen deshalb in den lobbyistisch dominierten Regierungen Europas unterrepräsentiert sind). Und was macht man nun mit dem wachsenden Unmut in der Unterschicht? Man muss ihn erstens kontrollieren (Stichwort: Neue europäische Sicherheitsarchitektur) und zweitens irgendwie kanalisieren. Also muss man ihm Prellböcke und Feindbilder bieten, an dem er sich abarbeiten kann. Dazu schafft man sich erstens einen äußeren Feind (Krieg gegen den islamistischen Terrorismus) und dividiert zweitens die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen, aus denen sich das Prekariat zusammensetzt, auseinander und stachelt sie gegeneinander auf (Arbeitslose gegen Niedriglohnarbeiter, Migranten gegen Einheimische mit deutschem Stammbaum, Christen gegen Muslime). Divide et impera! (Teile und herrsche!). Diese Devise zur Machterhaltung ist nicht neu.
Fakt ist aus meiner Sicht: Viele Deutsche haben die Zuwanderer nie wirklich gewollt. Die deutsche Industrie brauchte ihre (billige) Arbeitskraft, also hat die Politik Gastarbeiter importiert. Doch seit etlichen Jahren braucht die Industrie sie nicht mehr. Und jetzt wollen viele die Zuwanderer am liebsten wieder loswerden. Doch das sind Menschen – unsere Mitmenschen. Und die kann man nicht einfach – je nach wirtschaftlichem oder politischem Interesse – hin- und herschieben. Deutschland ist genauso ihre Heimat wie meine. Und Deutschland schuldet ihnen was! Unser Volksvermögen ist genauso ihr Volksvermögen und ihre Probleme sind unsere Probleme. Darum sage ich: Wir sind entweder ein Volk oder wir sind kein Volk! Und wer das nicht kapiert, schaufelt sich sein eigenes Grab.
Wie weit die selbsternannte politische Mitte in Deutschland inzwischen schon nach rechts gerückt ist, davon kann man sich derweil z.B. da mal einen Eindruck verschaffen. Da ist man jedenfalls auch vom neuen (?) Wind in der BILD begeistert. Ich persönlich finde allerdings, dass der derzeit nur noch ein bisschen penetranter stinkt als gewöhnlich.
@cem: OH NEIN! Diekmann ist ja Bielefelder. Welche Schmach für mich als Wahlbielefelder und Heimatostwestfale.
@Siggi: Nein. Natürlich soll man keine Zahlen und Fakten verschweigen. Das Problem dabei ist die Bigotterie. Ich habe beispielsweise mehrere Jahre lang neben dem Studium in auf Schützenfesten als Zapfer gearbeitet. Dort ging es regelmäßig reichlich gewalttätig zu und mehr als einmal wurde hilflose Leute verprügelt. Zudem war Amokläufer von Erfurt ebenfalls in einem Schützeverein.
Würden die Bildzeitung und Roland Koch jemals auf die Idee kommen, Schützenvereine zu verbieten?
Manueller Trackback: Ich finde die Athmosphäre im Land ändert sich nicht unmerklich, sondern sehr merklich.
Interessanterweise meldet heute die tageschau.de:
Die Nähe Kochs (nicht der CDU) zur NPD und deren Argumentation ist erschreckend. Das Bild des Brandstifters hatte ich auch gebraucht. das ist keine hessischer Wahlkapf-Lyrik mehr…
Ich weiß nicht, was mich mehr erschreckt, die Nähe Kochs zu NPD-Argumentation oder dass die CDU das nicht nur tatenlos hinnimmt, sich nicht von Koch distanziert, sondern Merkel selber Koch auch noch belohnt, indem sie das Thema Jugendstrafrecht auf die Agenda setzt.