Approaching Hamburg Airport… (Update)

Eine A320 im Landeanflug auf den Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel, Landebahn Runway 23. Starke Seitenwinde und Orkanböen, Regen, schlechte Sicht… Vor einigen Jahren habe ich mal auch so eine Landung erlebt, aber nicht so heftig. Da schalte ich als erfahrener Passagier einfach meinen Kopf komplett auf Leerlauf aus und vertraue dem Piloten. Sonst wird man vollkommen irre. Man kann ja als Fluggast nichts tun. Ein Landeanflug in der letzten Phase dauert auch selten länger als drei Minuten. Dann ist es vorbei. So oder so.

Grossen Respekt den Piloten! Eine Glanzleistung!

[via Twitter von Ute]

Weitere Fotos vom Landeversuch: 1, 2

Jo verweist im zweiten Bild von „Lars Tretau“ auf folgende EXIF Daten:

# Original Date/Time = 2008:03:01 13:32:41
# Digitization Date/Time = 2008:03:01 13:32:41

Gerade auf den beiden Fotos, kann ich auch als Hamburger aus der Nachbarschaft des Airports erkennen, dass es sich tatsächlich um den Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel handelt. damit ist die Authenzität für mich hinreichend geklärt. Bleibt nur noch offen, wer der Pilot war und wer die Videoaufnahmen gemacht hat. Ich gehe davon aus, dass das heute abend spätestens bekannt wird.

Die Video-Aufnahme ist an verschiedenen Stellen im Web zu finden und ist überall von gestern datiert: 1. März 2008, Tag des Orkantiefs „Emma“ über Norddeutschland.

Gerade eben erscheint der Artikel in SpON mit Erklärung der näheren Umstände über den Beinahe-Crash. Mittlerweile hat das Videofilmchen eine knappe halbe Million Views gehabt. Beindruckend in 24 Stunden…

[03.03.2008 01:48] Der Videofilm hat über 1 Millionen Views (!) und die Geschichte wird wohl morgen früh der Aufmacher dieser grossen Boulevardzeitung

[03.03.2008] Die tagesschau.de ist heute morgen um 08:11 auch schon aufgewacht.

[03.03.2008 19:30] Am Ziel der Medienfresskette: Der hamburger Flieger ist bei CNN gelandet…

56 Kommentare zu „Approaching Hamburg Airport… (Update)

  1. es gibt leider nirgend im netz eine vernünftige Quellenangabe. ist das video wirklich aktuell?
    mich interessiert der ganze vorgang gerade:
    – zu 20% aus flugtechnischer Sicht: war das für die piloten eine „standard-ausnahme-situation“? Oder was das tzatsächlich ein „near crash“ – wie das video behauptet?
    – zu 80% aus medientheoretischer Sicht: 1. New Media vs. Old Media – wer berichtet wann und warum (nicht) 2. wie pflanzen sich solche sachen ohne jede quelle, bestätigung etc durch netz 3. wer kommentiert das video wo.

  2. Sehr krass! Wie gesagt, ich hatte 2 Durchstarts erlebt, welche auf Grund starken Windes notwendig waren.

    Beim 1. Durchstart, schrien alle durcheinander und es herrschte Panikstimmung.

    Beim 2. Versuch, das Flugzeug zu landen, war eine Stille an Board, die unheimlich war.

    Ich betete vor mich hin und in der Hand hielt ich eine Zeitung, die dazu da war, sie in kleine Teile zu zerreissen. Es sah bei mir am Boden aus, wie nach Karneval. Als hätte es Konfettis geregnet.

    Beim 3. Versuch, klammerte ich mich an meinen Sitznachbarn, den ich gar nicht kannte. Er meinte nur zu mir: Ich bin Qualiflyer und habe absolut keine Flugangst. Heute ist das erste Mal, wo ich Angst und Bedenken habe.

    Die Landung war … Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll…Bekam gar nichts mehr so wirklich mit, da ich mit beten und heulen beschäftigt war.

    Als der Flieger zum Stillstand kam, sprang auch keiner von den Sitzen auf. Warum, das kann ich nicht pauschal sagen. Bei mir war es der Fall, dass ich so weiche Knie hatte, dass ich gar nicht in der Lage gewesen wäre, sofort aufzustehen. Ich wäre umgekippt.

    Wahrscheinlich ging es denn anderen genauso.

    Viele schalteten ihr Handy ein und telefonierten kreuz u quer, mit ihren Liebsten.

    Seit dem Moment leide ich unter stärkster Flugangst und Panikattacken, die sich nur mittels Medikamenten in den Griff bekommen lassen.

    Ja, so ein Erlebnis ist mehr als prägend….

  3. @Ute, beängstigend. Ich habe so ähnliches dreimal erlebt. Seattle-Tacoma (mit 1x Durchstart und Kerosin ablassen), Thessaloniki (Slalom Anflug im Tiefstflug durch die Täler, gelandet) und einaml eben in Hamburg (Orkan, gelandet) auch. Aber nicht so krass wie in dieser Aufnahme. Aber man sitzt ja drin und sieht nichts wie es wirklich ist. Wenn man das sieht hätte gestern Flugverbot sein müssen… Man ist aber froh, wenn man druassen ist. Merkwürdigerweise ergibt es in der kabine nach dem man alles überstanden hat aber auch ein „Wir-Gefühl“ zwischen den Passagieren.

  4. @cem dass das video grundsätzlich echt ist und der vorfall gestern passiert sein könnte, das kann ich mir grundsätzlich vorstellen.

    daraus ergeben sich für mich nur die o.g. Fragen (gar nicht mal speziell an Dich, nur hier ist der beste Ort dafür, weils keines der „wir sind alle flugexperten“-Foren ist.

    Wenn ein „naerly crash“ war – warum berichtet dann niemand von den alten medien?
    Wenn keiner war, sondern eine „normale untypische“ Situation – warum wird dann im Netz zum Panikvideo – ohne jede fachliche Einordnung?
    (und, eher als rhetorische Frage: Warum wirds überall verlinkt, obwohl es keinerlei Quellenangaben/bestätigende Hinweise gibt? )

  5. In Thessaloniki hatte ich auch mal nen ungemütlichen Start, bzlg starken Sturmes. Ist Jahre her, aber ich weiß noch, dass wir 7 Stunden warten mussten, bis es losgehen konnte. Der Start war auch der Wahnsinn, aber nicht so krass, wie die Landung.

    Ganz ehrlich: Ich kann auch nicht verstehen, warum sie den Flugbetrieb nicht eingestellt haben.

  6. @sebaso, gestern war samstag. heute sonntag. die gedruckte presse wird es erst morgen berichten können. es könnte vielleicht eine kurze notiz geben. höchstens. der flughafen könnte allerdings eine pressenotiz herausgeben. ob der film im TV läuft?…möglich. als illustration für den orkan als zwischenschnitt oder kuriosum. schaunmermal was passiert.

    aufgenommen scheinen es ja flight spotter zu haben. die stehen oft bei jedem wetter an bestimmten stellen am flughafen. in der szene ist bestimmt bnekannt, wer es aufgenommen hat und wann und wie.

  7. @Sebaso Ich denke nicht, dass das als „Panikvideo“ ins Netz gestellt wurde. Und so lange keine Bruch/Notlandung ist, berichten für gewöhnlich die Medien auch nicht darüber.

    Es gibt täglich bestimmt massig Durchstarts, auf der ganzen Welt…

  8. @cem 1. alte medien: Sorry, natürlich meine ich die Online-Medien der Tagespresse. Die ja alle brav die Tickermeldungen als „sturmbilanz“ veröffentlichen. (nachdem sie vorher alle „sturmpanik“ gemacht haben.) Und wenn ich mir zb (völlig wahllos): http://www.fr-online.de/top_news/?sid=48f40cc0fbe83ba5ca45e876b1acef79&em_cnt=1296850 anschaue – dann fände ich eine Erwähnung des Vorfalls schon, hmm, interessant.

    Was 1.a zu der frage führt: warum steht dazu weder bei der lufthansa, noch bei der DFS, noch beim airport hamburg was dazu?

    (1 + 1.a unter der Annahme, das Video sei tatsächlich von gestern und aus Hamburg)

    2. neue medien: ich finds trotzdem sehr grenzwertig, dass sich sowas ohne jede auch nur ansatzweise verifizierbare quelle etc verbreitet – und auf der ursprungs(?)-seite „liveleak“ auch noch vollmundig „redefining the media“ steht.

    (ich hab mal rumgefragt – ich berichte später, wer was antwortete)

  9. kurzer nachtrag:

    @ute: 1. naja, wenn ich mir die (vor allem englischen) Kommentare auf den diversen Seiten anschaue, auf denen das Video ohne jede Erklärung mittlerweile gestellt wurde, dann finde ich das schon problematisch. und die reaktionen drauf , die vom piloten dissen bis ich flieg nie wieder sagen gehen auch.
    (und damit meine ich nicht diese seite!)

    2. ja, durchstarts sind völlig normal. frage mich nur, ob winglets dabei touchieren auch normal ist, oder nicht. (hab dazu auf die schnelle keine befriedigende Antwort gefunden.)

    3. wenn ich die laufhansa oder der flughafen hamburg wär – ich würd auf so ein video in irgendeiner form reagieren… so ohne jeden echten, fachlichen kommentar (und sie es nur: altes video… nix passiert) … siehe 1. … ist das doch total rufschädigend

  10. @Sebaso zu Punkt 3:

    Rufschädigend? Ne, das glaub ich nicht so.

    Eventuell ist das Video ja den Betreibern des Flughafens Hamburg noch gar nicht bekannt.

    Wir sehen das bestimmt auch aus einer anderen Perspektive, als die Profis. Solche Situationen werden mehr als nur einmal im Simulator durchgeführt.

    Trotz allem: Respekt dem Piloten!

  11. Ah! Madame findet es gruselig ;) Verständlich…

    Wenn ich mir die Videos auf Youtube ansehe, dann ist dieser Landeanflug noch harmlos.

    Und somit bin ich mir auch sicher, dass das keine Rufschädigung ist.

    Ganz im Gegenteil.

    Durch solche Videos wird mal klargemacht, dass das durchaus „normale Situationen“ sind und die Piloten, sowie der betreibende Flughafen nichts zulassen werden, was nicht mehr durchführbar ist.

    Hier entstehen auch durchaus gute Diskussionen, die dem einen oder anderen Flugmuffel eine Hilfestellung sein können. Man sieht ja: Die Piloten absolvieren Meisterleistungen.

    Ich hörte mal ein Interview – mit einem Piloten, welcher meinte:

    „Mein Job ist eigentlich langweilig. Spannend wird er erst dann, wenn wir diverse Ausnahmesituationen haben. Da können wir dann endlich zeigen, dass das Fliegen weitaus mehr ist, als nur einen Computer zu bedienen“

    Recht hat er…

    Also sehe ich das als guten Leumund für die Fluggesellschaft und ebenso für den Flughafenbetreiber.

  12. Wow. Heftig. Erinnert mich ein bißchen an meine Landung in Wellington, NZ. Schwankender Anflug, Aufsetzen, Flügel kratzt am Boden, nochmal kurz hoch, Aufsetzen, Bremsen. Als relativer Fluglaie war ich komplett entsetzt. Um mich herum fleissig gefüllte Papiertütchen.

    Nach einer Weile in Wellington hatte ich dann genug Landungen dort gesehen, um zu wissen, daß das dort normal ist. Eine Suche nach „Wellington Airport“ bei YouTube zeigt, wie es da zugeht.

  13. Ein Bekannter (Jumbo-Pilot in Frankreich) läßt seine Jungs immer MS FlightSim spielen, schaltet dann irgendwann mal Böen und Windstärke 6 ein, bei den Jungs geht gar nix mehr, er: „Jetzt macht das Spass.“ Kam mir so in den Kopf bei den Bildern … will ich nieee erleben müssen.

  14. @ sebaso, nach dem Hype heute (250.000+ Views in der Oirginalquelle, zahllose Kommentare überall) glaube ich, diese Geschichte macht es heute abend in die TV Nachrichten. Lokal, vielleicht auch bundesweit. Auf den Fotos sieht man jetzt, dass es eine Lufthansa Maschine ist. Der Tower von Hamburg müsste eigentlich auch eine Videoaufzeichnung haben. Aus Sicherheits- und Dokumentationsgründen.

  15. Im zweiten Bild von „Lars Tretau“, das oben verlinkt ist, findet man folgende EXIF-Daten:

    # Original Date/Time = 2008:03:01 13:32:41
    # Digitization Date/Time = 2008:03:01 13:32:41

    Damit sollte man über den Flugplan von gestern an weitere Informationen kommen. Brennweite, Blende und Rest scheinen auch realistisch.

  16. Moin, nochmal: ich bezweifle ja gar nicht, dass das dem Airbus gestern in Hamburg wirklich passiert ist.

    Ich finde es nur sehr strange, dass alle Welt das Ding mal eben kommentiert und fleißig ohne jede Nachfrage weiterverbreitet.

    Und andererseits nichts davon sich in „normalen“ Newsquellen niederschlägt.

  17. Ah, im ersten Blick stecken auch welche:

    # Camera Make = OLYMPUS IMAGING CORP.
    # Camera Model = SP550UZ

    # Original Date/Time = 2008:03:01 14:32:18
    # Digitization Date/Time = 2008:03:01 14:32:18

    Das ist eine Bridge-Kamera von Olympus (http://www.golem.de/0701/50164.html). Also so ein Ding, dass die Nachteil von Kompakten und DSLRs konsequent in einem Gehäuse vereint. Wie auch immer: Die Belichtungsdaten passen in etwa zu denen der Nikon D300 aus dem zweiten Bild.

  18. Cem: Keine Ahnung, aber Lars Tretau, der Fotograf des zweiten Bildes ist einfach zu googeln. Inkl. Adresse in Hamburg, passenden Kameradaten und weiteren Bildern aus Fuhlsbüttel.

  19. Puh, da lief meine Landung heute in Dublin wesentlich friedlicher ab. Aber ich weiss schon wieso ich meinen Hinflug nach Deutschland auf letzten Mittwoch spontan vorgezogen habe… :D

  20. So, kurzer Zwischenstand:
    technisch:
    – Durchstarten: wie gesagt, völlig normal, völlige Routine (das schräg reinschweben btw auch)
    – Touchdown von Tragflächen auf Landebahn ist *keine* normale Streßsituation. Piloten üben sowas zwar, aber es ist trotzdem eine extremsituation. sowas kann fix schiefgehen – gibt auch videos von daraufhin abstürzendem flugzeug.
    – also: piloten haben *nach* dem vorfall super gehandelt. ob vorher auch, ist unklar

    medientheoretisch:
    – keine antwort auf meine fragen – weder von twitter, noch von spon& co
    -aber:spon hat ja den text seit heute nachmittag:
    Der Text scheint aber größtenteils aus dem Netz abgeschrieben (eupehmistisch: fasst zusammen, was im netz diskutiert wurde), immerhin Rücksprache mit der Lufthansa. Wobei es natürlich journalistisch total unsauber ist, den „Chefpilot der Lufthansa“ als Beleg für „unsere Piloten haben alles Richtig gemacht“ zu nehmen. Zwischenzeitlich hatte der Spon text übrigens einen Absatz „im Netz wird der Vorfall in diversen Foren etc diskutiert“ –> fehlt jetzt wieder. warum auch immer.
    Bildunterschrift: „Auf dieser Internetseite wurde das Video der Landeversuch veröffentlicht: Vielen Passagieren ging es danach nicht so gut“

    – tagesschau.de hat immer noch nichts

    – bild natürlich ja – auch mit bezug auf „bilder zuerst im netz“ – aber: als Bild-Leserreporter „Tretau“ – also das foto, das video ist ohne quelle genannt (evtl ist das der auslöser für die anderen medienberichte)

    – andere medien berichten mittlerweile auch

    – kaum jemand ordnet den vorfall ein „schlimm / normal / häufig / selten“ aber immerhin Flugsicherung „habe ich auf dt Flughafen noch nie gesehen“ –> als bewertung darf die Lufthansa über sich selbst urteilen „wir haben alles super gemacht“

    – alle nennen liveleak als quelle – was natürlich quatsch ist, weil ll nur der transportweg ist, ohne jede prüfung. (ist nur nochhalb wichtig, weil LH ja Vorfall bestätigt, aber trotzdem unsauber)

    – netz – hauptsächlich einfaches weiterverlinken des videos, so gut wie keine recherche zum vorfall – dafür foren/kommentaere voller trollkommentare/möchtegern experten

    Ich würde sagen:

    Qualität:
    Neue Medien : Alte Medien – 0:0,5

    Geschwindigkeit:
    Neue Medien : Alte Medien – 2:0

  21. eben vergessen:
    alle möglichen Leute schicken als „Beweis“ für „alles ganz normal“ Videolinks von ruckeligen Landungen – aber sehen nicht den unterschied einer „normalen“ ruckligen Landung zu einem Berühren der Landebahn mit der Tragfläche. (Spon sagt: 1x, dann scheint die rechte Tragfläche ganz ganz knapp davongekommen zu sein)

  22. Oh man. das ist echt mal wieder ein Musterbeispiel für „wie geht das eigentlich mit der Medienwelt“ – dpa tickert: „Wie verschiedene Medien berichten, war ein aus München kommender Lufthansa-Airbus kurz vor dem Aufsetzen auf dem Flughafen Fuhlsbüttel von einer Böe erfasst worden und ins Schlingern geraten.“

    Steht ja in der Zeitung, also ist es wahr. brauchen wir ja nicht nachzurecherchieren. Geben wir als Meldung raus. Steht da als News in der Zeitung, das dpa sagt, das andere zeitungen drüber berichten, dass da was mit einem Flugzeug war: http://www.shz.de/newsticker/article/716/orkantief-emma-verursacht-in-hamburg-fast-flugzeugabsturz.html

    PS: Cem, wenn Dich das hier im ja kein Medienblog-Blog nervt – bitte kurz info, dann lass ich es gut sein.

    P.S.2: sehr nett auch die Lufthansa-Werbung auf der Seite zum Thema bei Spon: „Erfrischen Sie sich mal mit etwas Abwechsung. Alles für den Moment.“ – http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,538858,00.html

  23. tja die grenzen der hightec, die ohnmacht des menschen gegen die natur.

    ( p.s.: es gibt länder da ist eine solche landung normal…. *grins* )

    jetzt stellen wiruns doch mal die gleiche landung mit einem Airbus A380 vor. noch größer noch mehr träge masse, noch mehr seitenfläche…

    huihuihui

  24. Moin, weiter gehts: Medienbeobachtung:

    1. Der Vorfall ist jetzt Topthema bei news.google.de

    2. Highlight ist der Zeitartikel (der auch bei Tagesspiegel.de auftaucht): http://www.zeit.de/news/artikel/2008/03/03/2487424.xml

    „In einer Aufnahme des britischen Videoportals LiveLeak ist zu sehen,….“ – Vielleicht kann jemand den Kollegen mal erklären, wie Videoportale funktionieren.

    Und das man Links setzen kann in diesen Texten, die in diesem Dings, äh, Internet stehen.

    Und: “ Die Tragfläche berührt fast die Landebahn – sie kommt dabei dem Boden so nahe, dass Regenwasser vom Boden aufwirbelt. “ – *fast* *nahe* zu „das völlig verbogene Endstück der linken Tragfläche musste ausgetauscht werden“ (kann man Winglets als Endstücke der Tragfläche bezeichnen btw?)

    (sieht aus wie eine verschlimmbesserte Version des dpa Textes)

    3. ja ja, bei diesem Thema nicht so wichtig: googlenews findet 59 Texte – davon 6, die sich zumindest ansatzweise unterscheiden. Es lebe die Medienvielfalt.

    4. mein Highlight immer noch der plump übernommene Agenturticker von gestern „wie verschiedene Medien berichteten“…
    (nicht nur wegen des drehs: medien berichten dass dpa berichtet dass…., sondern auch, weil man mal eben so die 24 Stunden Verzögerung von Netzberichterstattung und Medienberichterstattung damit unter den tisch fallen lassen kann. In welcher Stadt sitzt eigentlich dpa? scnr

  25. Doch noch einer: Gut informierte Kreise sagen, dass alle (nicht nur einige) News auf Zeit.de direkt vom Tagesspiegel kommen. Ein hoch auf den Qualitätsjournalismus. jetzt aber mal wieder ans tageswerk…

  26. Gerade gesehen, was oben steht: Tagesschau.de hat es heute auch „schon“ – aber noch besser: Tagesschau verlinkt nicht etwas das Video – nein, sie verlinken ihren eigenen TV-Beitrag – der nix (!) weiter macht, als zu erzählen, was auf den Video-Bildern zu sehen ist. http://www.tagesschau.de/inland/sturm28.html (noch besser auf der startseite, da ist der „clip im clip“ als Videobeitrag „Flugzeug beim Landeanflug auf Hamburg von Windböe erfasst“ verlinkt.

    BTW oben in der Kopfzeile steht „Aktuelle Nachrichten“.

    tagesschau.de hat es u.a. von mir auch gestern mittag gemailt bekommen. Tja, scheinbar berichtet man lieber erst drüber, wenn mans bei sich selbst in der Sendung gesehen hat. (und bei aller Liebe, sooooooo oft wurde die Website gestern nicht aktualisiert, dass man das nicht hätte gestern schon bringen können.)

    Text selbst klingt wie ne Mischung aus Spon und Dpa-Text – aber immerhin ein distanziertes „offenbar beinahe….“ – was an der Stelle aber keinen Sinn (mehr) macht.

    P.S.: In welcher Stadt sitzt eigentlich tagesschau.de?

  27. Und zu dem, vom Verfahren her ja üblich und ok, mehrfach geänderten SPON-Text: Wie wärs mit einer Versionsübersicht von Online-Artikeln im Wiki-Stil?

  28. Sebaso: Naja, ich kann deine Medienkritik nicht so ganz nachvollziehen. Bzw. habe durchaus viele kritische Stimmen/Kommentare im Netz gelesen. Recherche fand auch statt, zum Beispiel hier.

    Frage ist natürlich auch, ob man eine solche Geschichte als Blogger (oder gar jeder Blogger?) unbedingt ausrecherchieren muss. Beispiel: Ich habe den Link auf das Video irgendwann kurz nach Mittag via Twitter bekommen. Erste Überlegung: „Echt? Gestern? Hamburg?“. Kurz drauf die Bestätigung, dass das im Video der Flughafen Fuhlsbüttel ist. Reichte mir, um das Video unter „unangenehm, kann aber passieren“ abzuheften.

    Zum Kaffee habe ich nochmal ein paar Blogs angeschaut und dabei auch die Exifs der inwzischen geposteten Bilder. War mir nicht weiter wichtig, lieferte aber eine mehr als ausreichende Bestätigung der offenen Fragen. Auch hier, siehe oben.

    Da klar war, dass das Thema längst bei den „alten Medien“ in Bearbeitung ist (Onliner/jüngere Redakteure nutzen Twitter, manche IRC, bekommen Mails …), habe ich nicht weiter nachgehakt und die Tickermeldung zur Bestätigung abgewartet.

    Klar, man hätte auch als Blogger selber telefonieren können. Aber müssen? An einem Sonntagnachmittag? Leuten wie z.B. dem Fotografen auf den Sack gehen? Oder sich bei der LH durchhangeln (Ich habe nichtmal überlegt, ob ich einen Bekannten mit entsprechenden Kontakten nerven soll)? Wo der Vorfall doch ausreichend bestätigt und eine Nachrichtenmeldung nur noch eine Frage von Minuten war? Nö, so spannend war der Rest wirklich nicht mehr.

    ring2: Allenfalls für eine breitere Öffentlichkeit. Moment, sind Blogleser, die Sonntags Newsfeeds lesen, eine breitere Öffentlichkeit? Ansonsten haben wir das Phänomen so auch in Deutschland seit – mmmh – 4 Jahren. Zwischen der ersten großen Runde im deutschsprachigen IRCnet (oder neuerdings eben Twitter) und dem Erscheinen bei SpOn oder Heise Online liegen regelmäßig pi x Daumen 4 bis 6 Stunden. Die Begrifflichkeit „wie ein Lauffeuer“ zeigt übrigens, dass das Phänomen so neu auch nicht ist.

  29. Warum soll es rufschädigend sein? Die Frage ist eher ob die Entscheidung der Flugsicherheit richtig war, laut Tagesthemen von Gestern Abend ist die Frage – „ Warum wurde der Maschine trotz Orkan die Landebahn mit starkem Seitenwind zugewiesen und nicht die mit Rückenwind bzw. Gegenwind“. Ich persönliche denke, dass es sich hierbei nicht um ein Routineausweichmanöver gehandelt hat, da die Grenzwerte für die Landung ja schon überschritten wurden.( gemeint ist der Seitenwind, für eine Landung auf dieser Landebahn war er zu hoch und nicht mehr zulässig) Und es sich somit eher um eine wirkliche Ausnahme Situation gehandelt, ohne das konsequente Handeln des Piloten wäre die Sache wohl anders ausgegangen. Also Hut ab!!!

  30. So wie ich das gestern in den nachrichten vernommen habe wurde die obergrenze der seitenwinde von 56km/h nicht überschritten lediglich böen waren stärker aber die werden nicht mit einbezogen.
    die piloten haben nach aussagen von „cokpit“ richtig gehandelt. ein risiko besteht bei starken winden immer, wenn man die obergrenze der windgeschwindigkeiten weiter runtersetzen würde, dann würde es noch viel öfter zu verspätungen und flugausfällen kommen.
    in meinen amateur-augen große leistung der piloten und gott sei dank ist niemand zu schaden gekommen.

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