Vorschlag für ein Online-Magazin

Die Diskussion an der Blogbar um Kommerz, Haltung und Blogs bringt mich auf eine alte Idee zurück. Was wäre denn, wenn sich einige ausgewählte und aussagekräftige Blogger zusammentun und gemeinsam eine Online-Publikation auf der technischen Basis eines Blogs herausgeben? Wie kann das funktionieren?

Jeder schreibt auf seinem Blog so wie bisher über das, was ihn interessiert. Nur, dass Artikel, die der Blogger für geeignet hält, einen zusätzlichen Tag bekommen, der via RSS diesen Artikel auch in die neue Publikation einspeisst. Darüber hinaus, könnte jeder dieser Autoren natürlich auch direkt in die neue Publikation schreiben. Ein Online Magazin, das komplett Autoren gesteuert ist und das jedem von ihnen die Freiheit überlässt, ob und wie er für dieses Magazin publizieren will. Ein föderales Magazin von einem kleinen Team von Bloggern, die sich gut ergänzen.

Die Auswahl der Autoren sollte möglichst einen interessanten Content in einem breiteren Spektrum liefern können. Einer von ihnen (oder ein anderer) sollte dafür den technischen Rahmen liefern können. Handwerklich keine allzu grosse Sache. No rocket science. Blogger Generated Magazine Content. So ähnlich wie das viel diskutierte The Issue u.ä. …Aufgemacht wie ein dynamisches Magazin.

Vorteil könnte sein, dass man durch die Aggregation möglicherweise ein dichteres und abwechslungsreiches Contentangebot und eine grössere Reichweite hätte, die es kommerziell attraktiver macht. Mein Argument war in der Diskussion dazu, dass man mit „Haltung“ trotzdem „Einnahmen erzielen“ kann ohne sich verbiegen zu müssen. Das einzelne Blog scheint dafür zu schwach zu sein in Deutschland.

Auf dem WordCamp08 hatten wir eine ähnliche Diskussion wegen eines WordPress Magazins.

Nur so ein naiver Gedanke. Von diesem Vorschlag sind viele Varianten denkbar.

Nachtrag: Man sollte als Autor (via Tag/Toggle) entscheiden können, ob man einen Blogpost nur in seinem eigenen Blog publizieren will oder auch im Magazin oder nur im Magazin (um übermässige Dopplungen zu vermeiden).

26 Kommentare zu „Vorschlag für ein Online-Magazin

  1. Ein guter Gedanke von der Sache her. Ein schlechter Gedanke von der Sache her. Als es Mein Parteibuch.de noch gab, haben die mit einem Ticker angefangen und über diesen Bloginhalte gesammelt.

    http://www.mein-parteibuch.com/blog/ticker/

    Das ganze funktioniert wohl heute noch, obwohl ich nicht weiß wer es heute betreibt, sind auch meine Inhalte aufgrund meiner damaligen Erlaubnis dort immer noch dabei.

    Der Blog wanderte damals, wie so viele nach ihm ins Ausland ab, weil in Deutschland eine Abmahnung die nächste jagt. Das bedeutet, das eine Webzeitung wie von dir geschildert ins Ausland muss, damit sie überhaupt arbeiten kann, oder ein presserechtlich Verantwortlicher muss hier den Kopf hinhalten und schlussendlich Zensur ausüben.

    Natürlich könnte man so gefährliche Blogger wie mich ausschließen, aber schlussendlich wird die Abmahnerei jede Meinungsäußerung unmöglich machen. Auf jedem Blog.

    Aber selbst der Weg ins Ausland ist kein Königsweg. Wie bitte willst du erklären, das du zwar Erträge aus der Werbung bekommst, aber nicht im Sinne einer Gesamtschuldnerischen Haftung für die komplette Zeitung gerade stehen musst.

    Selbst wenn du Werbeeinnahmen einfach vergisst und das ganze aus Spaß an der Freud machst, entbindet dich das nicht. Es soll Blogger gegegeben haben die Aufgrund der Tatsache das ihnen Texte von Dritten in ausländischen Blogs zugerechnet wurden, verurteilt worden sind.

    Also von mir ein typisches Radio Eriwan. Im Prinzip sofort und gerne. Aber es gibt vorher einen Haufen Probleme zu lösen.

  2. @Jochen, die Frage nach dem „Inhaltlich Verantwortlichen gemäß § 55 Abs. 2 RStV“ ist wichtig. Bei so einem Webangebot mehr als sonst. da stimme ich dir voll zu. Das sollte ein Jurist klären.

    PS: Ich wusste nicht, dass du „gefährlich“ bist… :-)

  3. @nasebaer, ja beispielsweise. Mindesthaltbar ist ein Kulturmagazin im weistesten Sinne. Ähnliches ist denkbar breiter für die klassischen ressorts Politik, Wirtschaft, Kultur, Technik und Sport u.ä. …Eine Publikation durchaus mit breiterem Angebot. Oder der Klassiker Themen eben die vom Don bis zum Basic abgedeckt werden. Ein „Don Roberto“ sozusagen.

  4. Gibt’s doch schon: Top Fives. Da wird praktisch alles abgedeckt, solange es sich nur in eine Top 5 Liste pressen laesst. Von verschiedenen Autoren, in bis jetzt zwei Sprachen, aus mindestens drei Laendern, von Popkultur ueber Reisen zu Raetseln zum Alltaeglichen.

  5. Zur Frage nach einem inhaltlich Verwantwortlichen und den Abmahnungen: Ich verstehe hier immer das Problem nicht so ganz. Ein Angebot wie von Cem angedacht geht in eine publizistische Richtung. Recherche, Abklären von Quellen, Untermauerung und Beweis der eigenen Thesen gehört hier zum Spiel. Ich darf also sehr wohl sagen, Firma XY hat Dreck am Stecken – ich muss dafür aber Anhaltspunkte haben. Fotos darf ich natürlich auch nicht klauen, sondern muss die Rechte haben etc. Das sind meiner Meinung nach Selbstverständlichkeiten – und klar wird es immer wieder Leute geben, die mit Abmahnungen vor der Tür stehen – man braucht also Anwälte – wie jede Zeitung auch… WordPress wird zum CMS einer selbstverwalteten Publikation in der jeder Autor einen Share vom Chefredakteurssessel besitzt.

    Wenn man so eine Sache zum Laufen bekommt, sehe ich schon mal nicht, wieso man ins Ausland ziehen müsste.

    Inhaltlich fände ich es ja super, wenn man latent konträre Autoren für Bereiche wie Politik, Wirtschaft oder als kleines Beispiel Mac/Windows hätte – meinungsstartk, sachlich… Bleibt die Frage nach guten Autoren. Und das ist – denke ich – der größte Knackpunkt.

    Ich würde das jedenfalls lesen. Man muss sich n ur Gedanken drüber machen, wie es speziell genug bleibt und gleichzeitig breit genug wird. Um als wirkliches Magazin zu den oben genannten Themen wahrgenommen zu werden muss man eine Lücke finden: in Sachen Aktualität hat man hier keine Chance, denke ich. In Sachen Nähe zu den Akteuren wird man herkömmlichen Journalisten wohl auch unterliegen. Ich sehe die große Stärke in: weniger aktuelle Beiträge, die einordnen, Stnadpunkt beziehen, aufarbeiten, zusammentragen, diskutieren, reflektieren – genau hier hielte ich eine gute Publikation dieser Machart für überlegen…

    So, viel zu lang geworden… Musste aber gerade mal unsortiert wie es ist raus…

  6. Jochen, ich hatte über so was aich nachgedacht udn auch auf der ‚case by case‘-Tagging-Art, wie Cemsie vorschlägt (ich hatte darüber auf dem BC Jena geredet und ich glaub Cem war auch da).

    Also.
    – Du schreibst was
    – tagst es mit #abismagazin
    – und nur DANN taucht es da auf.

    Geld/Haftung:
    Korrigiere mich, aber idR halten mich als Journalist die Redaktionen udn Verlage von juristischen Schritten fern.
    Wenn wirklich werbecash in eine Kriegskasse fließt, dann müssen nicht Leute wie Stefan Niggemeier Sachen durchfechten sondern eine ‚echte Gruppe‘ kann das machen.

    Zudem geht es nicht um das ‚Ausschließen‘ von ‚gefährlichen‘ leuten sonmdern um das Einladen von Leuten, die etwas wasserdichter formulieren. (Wie man wasserdicht(er) formuliert hat ja Don A. kürzlich erklärt und er selbst macht das ja ganz exzellent ;) )

    Probleme gibt es immer zu lösen, wenn man was Interessantes vor hat ;)

    Ich könnte mir obiges ‚Dings‘ eben nicht nur als ‚Valleywag‘-ersatz vorstellen sondern als UNIVERSELLES aus Blogs gespeistes Magazin ‚über alles‘, was durchau auch z.B. unter verschiedenen URLs ’sichtbar‘ wird. (Also einigest für die (kritischen) Startupblogger, einen für die Kochlöffel- und einen für die Stickblogegr, Katzenblogger etc.pp.

  7. @Oliver, ich war zwar nun ausgerechnet nicht persönlich in dieser besagten Session von dir (oder doch?), aber der Gedanke, die Feeds über das Tagging zu steuern, liegt natürlich auf der Hand, wenn man über diese herausforderung nachliest. Die etchnische Seite kommt mir eher einfach vor.

    Anders ist die redaktionelle Koordinierung:

    @Valentin, ich glaube auch, dass die eigentliche Challange ist die Zusammenstellung des Teams. das liesse sich aber schrittweise aufbauen. Man kann mit 2-3 Autoren anfangen und dann aufbauen auf vielleicht 7-8 und mehr. Bei der oben beschrieben Arbeitsweise ist natürlich Sorgfalt und Selbstdisziplin gefragt. Irgendwo muss das Autorenteam auch einen annähernd gleichen Mindset haben (Oh, dieses Denglish!). Unter dem Strich: Die Autoren müssen sich Vertrauen können und sicher auch eine gewisse Reputation haben. Juristischer Beistand ist aber sicher genauso von Nöten. Es wäre spannend zu sehen wie so etwas in der Praxis funktioniert. Einer müsste einfach mal den Anfang machen und den technischen rahmen liefern und die ersten Beiträge und dann Zug um Zug bei den restlichen interessanten anfragen. Vielleicht enjtstehen ja so mehrere alternative Magazine? Warum nicht.

  8. @Cem
    Gefährlich und teuer die gute Dagmar muss nur für einen Link auf meinen Ulfkotte Beitrag 5 K blechen, ich 12.5 plus Gerichtskosten. Dazu habe ich gerade Wolffsohn mit 0,8 K die noch nicht rechtsgültig sind am Bein. Das könnte also für Mithafter teuer werden. Vor allem wenn ich an das Denke was ich zum Thema Bertelsmann noch schreiben möchte.

    @oliverg
    Oliver du rennst bei mir offene Türen ein Tagging ist normal und unterschiedliche Tags ermöglichen eben auch eine Kanalisierung. Also das Einfüllen auf die richtige Zeitungsseite. Denn um eine virtuelle Zeitung geht es. Meinetwegen eine die sich jeder auch als PDF ausdrucken und mitnehmen kann.

    Du kennst meine Art zu argumentieren, deshalb muss ich derjenige sein, der am lautesten warnt. Selbst wenn ich mich an alle Regeln vom Don halte, bedeutet das trotzdem keine Unangreifbarkeit. Ein Satz wie:

    „Aber der Herr Habichthuber täuscht mich nicht. Ich erkenne meine Schweine am Gang hat mein Großvater immer gesagt. Ich erkenne sie auch. Selbst wenn der Habichthuber die Juden gerade großmütig in seine Wertegesellschaft eingemeindet hat, ist es der alte braune Zauber.“

    bringt Ärger. Nicht wegen dem braunen Zauber, sonder wegen der Schweine die man am Gang erkennt. Für mich ist das eine klassische Redewendung die bedeutet, das man die Zugehörigkeit zur eigenen Herde oder eben den Ausschluß aus der eigenen Herde, auf weite Entfernung relativ sicher entscheiden zu können glaubt.

    Der Wirt, der uns unaufgefordert große Biergläser bringt, wenn wir ziemlich kaputt auf der Hütte ankommen und uns sagt: „Ich kenne meine Schweine am Gang. Ihr könnt jetzt auch zwei davon vertragen.“.

    Wenn solche Bemerkungen Geld kosten, wird es gefährlich für jeden. Deshalb meine Bedenken.

    Sobald ein solches Magazin Erfolg hat, wird der Druck riesig.

    Das nicht, das ich nicht sofort dabei bin. Nur ruhig überlegt muss es sein.

  9. Hallo, anbei zwei Vorschläge, wie es technisch umsetzbar ist. Sehr puristisch, aber funktional – nicht perfekt, hat aber den großen und ausschlaggebenden Vorteil einer 100%igen Moderation und der Einzelverantwortlichkeit für den Inhalt.

    Variante 1:

    ich betreibe seit Juni letzten Jahres die Linkliste http://del.icio.us/volkszustandsbericht zum Sammeln von Links zu verschiedensten Beiträgen im Netz. Inkludiert eine Netzwerkfunktion, die es anderen (del.icio.us-Nutzern) erlaubt, ihre Links an mich zu senden. Die Tagfunktion kann in den unterschiedlichsten Kombinationen genutzt werden, um den Inhalt thematisch zu sortieren. Die eigentlichen Beiträge werden durch Titel und Kurzbeschreibung angekündigt und können per RSS-abonniert werden. Eine simple Linkliste, wie eigentlich die komplette Onlinekommunikation. Jeder hat sein Onlinemagazin o.ä. und sendet seine Links zum Moderator eines Themas und der gibt es frei. Zuerst legt man eine Sammelliste an. Pro Thema legt man eine thematische Liste an und verknüpft alle Themalisten mit der Hauptliste.

    Ich bin ehrlich gesagt begeistert über die Zeitersparnis im Umgang mit dieser Liste und meinem Blog. Die Technik könnte noch ausgefeilter sein, aber soweit ich weiß, plant del.icio.us einen Relaunch und der lässt mich auf ein paar Tricks hoffen, z.B. die Möglichkeit, die Beschreibung der gelinkten Artikel um mehr als 255 Zeichen zu erweitern. Dann würde das ganze wie ein Blog funktionieren, dessen Titel nicht mit sich selbst gelinkt sind, sondern mit der Originaladresse. Als Supertrick hat das ganze eine Netzwerkfunktion, durch welche jeder Themenbetreuer seine Links automatisch mit der Hauptliste verlinkt. Dann sucht man sich eine griffige Adresse, legt ein bisschen Geld zusammen sucht sich die Freiwilligen und konnektiert die gewünschte Adresse direkt mit der Hauptliste.

    Variante 2:

    Eine Mailingliste. Jeder Urheber eines Beitrages sendet diesen an die Liste und die Themenmoderatoren schalten diese frei. Das ganze ist online für jeden abrufbar und jeder eingetragene Teilnehmer bekommt auf Wunsch alles per E-Mail.

    Volle Kontrolle und jeder hat für seine Beiträge die Verantwortung, aber nicht für den Inhalt der Beiträge der anderen. Würde das angefochten, müsste man das Internet schließen, weil es keine Links mehr gäbe.

    Ich hoffe etwas beigetragen zu haben :-)

    MvB

  10. Cem,

    prima Sache, aus Blogs eine Art Online-Zeitung zusammenzustellen. Ich beschäftige mich mit der Idee auch schon eine ganze Weile.

    Ein besonders schwieriger Job wird bei der Online-Zeitung der des Chefredakteurs sein, denn der muss für alles geradestehen, kann deshalb vom Inhalt her nicht allzuviel Provokantes riskieren und muss gleichwohl dafür sorgen, dass der Content interessant genug ist, um viele Leser anzuziehen. Mit einem Aggregator, der sich aus Feeds speist, lädt sich der Chefredakteur dank deutscher Mitstörerhaftung alle möglichen juristischen Probleme aller Feeds auf den Hals. Zusätzlich müssen dann die teilnehmenden Blogger noch dazu gebracht werden, ihre Feeds im Volltext anzubieten.

    Ohne rechtlich und in der Folge finanziell unterzugehen, ist eine Online-Zeitung in Deutschland vermutlich nur zu schaffen, wenn jeder einzelne Beitrag in der Online-Zeitung vorher vom Chefredakteur einzeln auf mögliche juristische Probleme hin geprüft und gegebenenfalls gekürzt und entschärft wird.

    Diejenigen, deren Beiträge in die Onlinezeitung einfließen, können dem Chefredakteur bei seiner schwierigen Aufgabe vor allem dadurch behilflich sein, dass sie besonders freizügig mit dem Copyright sind. Die CC-Lizenzen sind da sehr störend, weil sie viel zu restriktiv sind. Dem Chefredakteur würde es eher helfen, wenn die teilnehmenden Blogger ihre Beiträge Public Domain oder unter einer anderen sehr freien Lizenz wie der Piratenlizenz veröffentlichen, denn dann kann der Chefredakteur der Online-Zeitung die Beiträge so zurechtschneiden, wie er sie braucht und darf sie auch mit unter anderen Lizenzabarten veröffentlichtem Content mischen. Belohnung für die Freigabe der Inhalte könnten vor allem Backlinks und dadurch mehr Leser sein.

    Neben dem Marketing zur Anziehung möglichst vieler Leser dürfte dem Betreiber der Online-Zeitung vor allem die Aufgabe zufallen, für interessanten Content zu sorgen. Klassische Zeitungen bedienen sich hier, da sie natürlich nicht alle Nachrichten selbst schreiben, bei Nachrichtenagenturen.

    Im im Ausland betriebenen „Parteibuch Ticker“ sind einige Blogs gesammelt, deren Autoren ungewöhnlich frei mit ihren Urheberrechten umgehen und mit dem Ticker eine Art freie Nachrichtenagentur bilden, deren Nachrichten eine ziemlich frei verwendbare Basis für den Bau von Online-Zeitungen sein können. Vielleicht hilft das ja beim Anfang?

    Gern kannst Du mich persönlich kontaktieren, dann können wir uns etwas detaillierter über die Idee austauschen.

  11. Heute früh kam per Twitter noch dieser Link

    http://planetplanet.org

    als Tool für ein Online-Magazin. Will ich nicht vorenthalten. Ich selber neige ja zu WordPress als Plattform. Vielleicht auch Multiuser-Wordpress. In dem Bereich bin ich natürlich etwas vertrauter im Umgang.

    Trotzdem sollte man die Diskussion nicht vom Tool abhängig machen. Auf die detaillierten Kommentare kann ich momentan nicht sofort antworten aus zeitgründen. Das hole ich aber gerne nach heute abend vermutlich.

  12. Sorry, aber mit dieser Idee bist Du – bis auf einige technische Details – fünf Jahre zu spät. Im Übrigen kommt es ganz auf die Blogger an, die an solchen Projekten Spaß haben, ob und wie so etwas umgesetzt wird.

  13. @ Maria v. Boisse, ich glaube, dass beide Vorschläge nicht state-of-the-art sind in meinen Augen. Der Weg über Linkaggregatoren sieht für mich zu sehr nach Linkfarm aus. Die gestaltungsmöglichkeiten sind nicht optimal. Die zweite variate via Mailinglisten stellt für mich einen Rückschritt dar, obwohl er zugegebenermassen rechtlich stabil aussieht. da ist aber auch viel händisches dabei (Redakteure, Freigaben etc) Aber ich habe keine Lust mich mit Mails und Maillisten mehr zu beschäftigen. Trotzdem vielen Dank für deinen Vorschlag!

    @Marcel, ich möchte gerne einen „Chefredakteur“ vermeiden. Das gibt Streit. ich halte gute Blogger für Erwachsene und vernüftige Wesen. Es sollte eine Gruppe von Bloggern sein, die sich halbwegs gut verstehen und informell austauschen können. Einen sollte es aber geben, der der Owner der Plattform ist, damit der Betrieb des Magazins nicht chaotisch wird.

    @alle, nochmal der Hinweis auf „The Issue“ oder auch auf der anderen Seite des Spektrums wie Rivva u.ä. bis hin zu Single Page Aggregatoren. da irgendwo in diesem Bermudadreieck liegt die Lösung. Sie muss einfach und robust zu warten und zu pflegen sein. Und sie soll halbwegs wie eine Zeitung o.ä. aussehen. Finde ich.

  14. @Cem: Ich finde die Idee auch sehr interessant, könnte mit etwas redaktionellem Geschick durchaus eine ansprechende hochglänzende Blogzeitschrift werden. Die Kombination aus Rivva + redaktionelle Bündelung und Integration + Magazinlayout könnte funktionieren. Das Tagbezogene Einbeziehen von Beiträgen macht übrigens auch die Metaeule (http://metaowl.de/ ).

  15. Der Ansatz ist spitze und ich glaube an der Partizipation wird es keineswegs scheitern.
    Die Koordination bzw. die redaktionelle Organisation sollte aber im Detail geplant werden.
    Wobei ich die Idee eines non-redaktoinellen Magazin-Blogs noch viel reizvoller fände.
    Es würde auf jeden Fall sehr viel guter Content gebündelt zusammenkommen und wäre definitiv eine große Bereicherung der Blogosphäre.

  16. Cem, es bliebe jetzt – nach zwei Tagen – die Frage, wie es weitergeht?
    ;-)

    Ich glaube, die Struktur/redaktionelle Umsetzung/Prozesse/Teilnehmer muss ausgetüftelt werden, bevor über die Technik nachgedacht wird. Bin da eher contentgetrieben.

    Also, wenn es eine Runde gibt, die sich dazu treffen will, bin ich gerne dabei. Bin allerdings leider kein Jurist – und solch einer sollte nicht fehlen ;-)

    Ausloten was geht, planen was man will, dann gucken, ob es technisch anzupassen ist, nachbessern, loslegen… Wann?

  17. @Valentin, was hälst du denn vom The-Issue-Format?

    Was den Content angeht, schwebt wir vor: „Wirtschaft & Technologie“ sowie „Politik“, „Menschen“ und „Kultur“. Das alles sicher eher als Zwonull-Variante. Sport ist sicher eher kein Schwerpunktthema, denke ich. Es sei denn alle Begriffe oben mit „Sport-“ wie „Sportpolitik“ etc.

    Die Perspektiven wären vielleicht nicht die, die jeder auch in den gängigen Online-Töchtern der klassischen redaktionen finden würde. der Stallgeruch „Blogger“ sollte noch spürbar sein.

    Mein Ansatz wäre dann u.a. mich zu fragen, wer denn am interssantesten zu diesen Themen bloggt und diese zu aggregieren. das sind nicht unbedingt immer die am häufigsten verlinkt sind…

    Was meinst du? Oder ihr alle?

  18. Nachtrag:

    Die Vorhaben, die ich hier in diesem Blog gelegentlich vorschlage, andenke oder anreisse, finden häufig einen recht regen Zuspruch. Das freut mich sehr. Aber, wenn es ans umsetzen geht und sich jemand an die Spitze stellen soll, Verantwortung übernehmen und die Sache vorantriebn soll, dann findet sich keiner. Das macht mich nicht froh.

  19. Cem, klar, dein Nachtrag ist verständlich.

    Andersrum aber auch klar, dass der Hase oft so läuft. Die Idee ist eben das eine und wenn wir uns in einer Runde zusammen setzten und Gedanken freien Lauf gewährten, wären sicher schnell eins, zwo, drei, vier schöne Projektideen vorhanden. Umgesetzt wäre damit freilich nocht nichts. Aber das ist ja ein anderes Thema.

    The Issue:
    Habe ich ehrlich gesagt noch nicht lange auf dem Schirm und mir nun mal angegeguckt. Zumindest den theoretischen Teil unter dem Punkt „About“ halte ich für sehr gelungen.

    Charmant finde ich, sich nicht auf eine feste Zahl von Bloggern festzulegen und diese zu aggregieren. Es ist ja nun mal so: Wenn Robert oft über Startups schreibt und oft ja auch gut, heißt das nicht, dass er am Tag X zu Startup Z auch den lesenswertesten Beitrag schreibt. Ebenso Rivva: Hochgepusht durch Links etc. muss nicht am „besten“ sein, was dort hochgespült wird. Die Kleinode macher Themen ducken sich wohl eher irgendwo an den weniggeklickten Rändern der Blogosphäre.

    Die immer wieder aktuelle Auswahl ist aber natürlich ziemlicher Aufwand. Auch ist mir unklar, wie The Issue das ressourcentechnisch angeht.

    The Issue funktioniert vor allem sicher auch nur auf Englisch.

    Hm… Sicher würde hier ein Probelauf nicht schaden. Ich kenne ehrlich gesagt nicht viele deutsche Blogger, die über deine genannten Themen schreiben und das auf so lesenswerte Art und Weise, dass sie mir als Alternative zu meiner Zeit oder Süddeutschen erscheinen würden.

    Da liegt wohl ein gutes Stück der Herausforderung. The Issue jedenfalls gefällt mir auf den ersten Blick ganz gut…

  20. @Valentin, ja die About page ist grosse Klasse. Eine gesunde Haltung und eine Menge Spirit.

    Was ich mich aber frage ist, wenn The Issue einen Blogpost veröffentlicht, wie steht es mit dem Urheber- und Nutzungsrechten des Blog-Autors? Wird der Autor gefragt? Wird überhaupt sein Einverständnis eingeholt? Schliesslich ist es ein „kommerzielles Produkt“. Das ist ein heikler Faktor. Selbst wenn es nicht kommerziell sein sollte.

    Beschränkt man sich nur auf diejenigen Blogs, die ihr Einverständis gegeben haben, fehlen eine ganze Reihe Blogs möglicherweise, die entweder nicht einverstanden mit einer zusätzlichen veröffentlichung sind oder von dem ganzen Service nichts gehört haben. Problematisch.

  21. Ja, allerdings problematisch. Auch das schluckt ja immense Ressourcen, da ich um rectlich sicher zu sein jeden Autor konktaktieren müsste, wenn ich ihn veröffentlichen will. Dann noch der rechtliche Aspekt der inhaltlichen Verantwortung – ordentlich Holz im Weg auf dem Pfad des einfach mal loslegen.

    Alternative könnte eben doch sein, starke Autoren zu finden, die verschiedene Bereiche abdecken, Blogger, die nichts gegen diese Doppelnutzung haben…

    Spannend wird bei diesen Aspekten, wie viel Rebellentum am Ende bleibt. Denn eine rechtlich einwandfreie Ausgabe, mit Redakteuren, die den Inhalt auswählen, filtern etc. – am Ende wäre das dann iregendwie schon wieder arg nah an einem ganz klassischen Magazin. Lediglich die „Einsendung“ der Beiträge durch Freie hätte eine neue Form…

  22. @Valentin, mmmh, ich glaube, man muss einfach anpacken und loslegen. Es gibt diejenigen, die endlos diskutieren und nie zu einem Ergebnis kommen, Kaffehausschwadronöre und Dampfplauderer und andere, die loslegen.

    Wollen wir es versuchen, auf die Gefahr hin, dass wir auf die Schnauze fallen? :-)

    Wenn du bereit bist, bin ich es auch. Benedikt scheint auch ernsthaft Lust darauf zu haben. das reicht, um zu starten.

    Ich schliesse jetzt die Kommentare hier. Genug diskutiert.

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