Twitter-Interview (6): PickiHH

PickiHH

PickiHH, Tina Pickhardt, twittert seit April 2007. Bio: consultant & re-founder, targeting, crm, personalization, web2.0 Location: Hamburg, Germany, Web: Themenriff, Following 519, Followers 638, Updates 6,745

CemB: Was ist eigentlich der Spass an Twitter für dich?

Als freiberufliche Beraterin arbeite ich relativ oft von zuhause; dadurch fehlten mir bisher die Flur- und Küchengespräche die man zwischen Arbeitskollegen führt.

Twitter ist genau das für mich. Digitale Küchengespräche, bei denen man jede Menge Anekdoten erfährt genauso wie nützliche Informationen für den Job.

CemB: Worüber twitterst du? Was twitterst du? Zu welchen Zeiten twitterst du?

Ich twittere genau über das was ich auch beim Küchengespräch erzählen würde. Na ja, vielleicht noch etwas mehr – weil man ja nicht den ganzen Arbeitstag in der Büroküche verbringt. Die digitale Küche ist halt nur einen Klick entfernt. Das heißt aber auch, das man sich disziplinieren muss – was mir nicht jeden Tag gelingt.

Mein Tag beginne ich auf jeden Fall jeden Morgen mit dem Tweet: „Good Morning Tweethearts, you Princes of Twitter, you Kings of the Web!!!“. Der Satz ist dem Buch „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ von John Irving entnommen und natürlich leicht verändert. In John Irvings Roman verabschiedet der Leiter eines Jungenkinderheims jeden Abend seine Jungs mit dem Satz: Gute Nacht, ihr Prinzen von Wales, ihr Könige von Neu England“ – Irgendwie fand ich das passend, weil die Twitterati für mich auch eine Gruppe sind, die zusammengehören – aber der Twitterservice noch nicht so richtig in der Internetwelt angekommen ist – zumindest wird sich erst noch entscheiden, ob Twitter ein nachhaltiger Kommunikationsdienst sein wird oder nur eine Modeerscheinung.

CemB: Hat Twitter deine Kommunikationsgewohnheiten verändert? Dein Leben bereichert?

Die Kürze eines Tweets ist etwas, was mir sehr gefällt und meiner Kommunikatonsgewohnheit auch sehr entspricht.
Twitter selbst hat mein Leben nicht bereichert – aber die Menschen, die ich durch Twitter kennenlernen durfte.
Zwischen 2002 und 2006 habe ich eine kreative Digitalpause gemacht. Mit meinem ersten Barcamp in Hamburg habe ich fast auf einen Schlag die meisten Web2.0er kennengelernt. Kurz danach habe ich angefangen zu twittern. Die Geschwindigkeit der Vernetzung ist auf jeden Fall im Vergleich zur New Economy rasant gestiegen. Dazu kommt, das Dienste wie Twitter – dafür sorgen, das man „gefühlt“ enger zusammen ist. Man teilt den digitalen Alltag und manchmal dann auch den realen…

CemB: Nutzt du es für dein Networking? Wie drückt sich das für dich aus?

Ja, ich nutze es für mein Networking – wobei ich glaube, das der Kreis der deutschen Twitterati noch überschaubar ist und damit auch das Potential des beruflichen Netzwerks.

Allerdings kommt man durch Twitter sehr viel schneller mit internationalen Webbern in Kontakt als über die klassischen Tools wie Xing oder LinkedIn. So ist zumindest mein Eindruck.

CemB: Hast du durch Twitter neue Themen und Leute kennengelernt? Neue Impulse und Anregungen bekommen?

Neue Themen kommen immer mal wieder durch und der Umstand, das mir dies überhaupt auffällt ist, das ich Links von bestimmten Twitterati aufgrund der Reputation die sie bei mir haben immer klicke. Ich followe auch manchmal Leuten, die mich aus irgendeinem Grund besonders interessieren, zum Beispiel einer Frau, die Soldaten im Irak digital betreut. Oder ich followe Personen, die in bestimmten Gegenden wohnen, die ich sehr liebe. Ich followe auch sehr gerne Leuten, die (noch) ganz wenige Follower haben, weil ich glaube, daß dort noch Geheimnisse schlummern.

CemB: Nutzt du Twitter auch beruflich?

Ich nutze Twitter insofern beruflich, als das es mir viele Informationen rund um meine Themen liefert und vor allem auch Kontakte zu Menschen, die sich mit gleichen Themen beschäftigen.

CemB: Wie gehst du mit Followern um?

Bei neuen Followern, die ich nicht kenne, schaue ich mir an, wem sie folgen und wer ihnen folgt. Ich überfliege das Blog, sofern im Profil eines angegeben ist und wenn der Realname ersichtlich ist – xinge ich sie manchmal auch. Natürlich nur wegen dem Photo.

CemB: Welche Twitter-Clients nutzt du? Twitterst du auch mobil?

Ich nutze fast ausschließlich den Webclient und auf dem Handy den mobile twitter client. Alles andere ist mir update-technisch zu anstrengend.

CemB: Siehst du Wechselwirkungen zwischen Blogs und Twitter? Oder mit anderen Plattformen?

Natürlich kann man einen Blogpost auf Twitter bewerben, allerdings sollte man vorsichtig sein, und es damit nicht übertreiben finde ich. Themen die einfach zu lang und kompliziert sind für 140 Zeichen (was die meisten wirklich relevanten Themen sind) passen eher in ein Blog. Wechselwirkung bedeutet doch Wirkung in beide Richtungen, oder? Inhaltlich sehe ich die (mit Ausnahme des Anteasern) nicht, vielleicht ist es eher so, das man Follower auf dem Blog gewinnen kann und Blogleser bei Twitter.

CemB: Was kommt nach Twitter?

Natürlich mein Startup, was sonst????

Aus der Reihe: Interviews mit Twitterern. Geführt von CemB (Cem Basman). Das sechste von sieben geplanten Interviews höchst unterschiedlicher Twitterer.

5 Kommentare zu „Twitter-Interview (6): PickiHH

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