Der alte Grieche.

Der Buddenbohm hat da eine feine ​Beobachtung gemacht und schön beschrieben. Ich habe da auch so einen.

Jeden Tag kommt nachmittags ein alter Grieche ins Café reingeschneit. Immer pünktlich. Spielt Schach. Smalltalk. Bringt mir etwas Griechisch bei. Ich frage ihn nach bestimmten Worten wie Milch oder Wasser ..oder nach Redewendungen. In einem Kauderwelsch. Manchmal sprechen wir über seine Inseln oder Konstantinopel wie er die Stadt nennt. Über Essen, Trinken und die Frauen. Seine große Schulliebe und wie er nicht den Mut hatte, sie nach fast 45 Jahren wiederzutreffen.

Dann geht er wieder leise. Letzte Woche hatten wir ihn alle einen Tag vermisst. Waren beunruhigt. Er hatte seine kranke Mutter ins Krankenhaus gebracht wie wir später erfuhren.

Irgendwann haben wir festgestellt, dass wir der gleiche Jahrgang sind. Sein hartes Leben haben eine rauhe Landschaft in sein Gesicht gemeiselt und seine Haare schlohweiß werden lassen.

Ich mag den Christos. Efaristo, dass du da bist.

Qype: Die Samova Tea Lounge Extraordinaire in Hamburg

Scuba Garden, Heidi’s Delight, Speak French, Business Trip, Total Reset, Maybe Baby. Das sind alles fantastische Teemischungen bei samova. Die Top Tee-Lounge in Hamburg. Vielleicht sogar in ganz Deutschland. samova hat nichts mit verstaubten Teeläden und Teestuben zu tun. samova ist eine Tee-Lounge extraordinaire am Hafenrand in Hamburg. samova ist Gastfreundschaft pur. Auf insgesamt 650 qm ist hier ihr neuer und einzigartiger Flagship-Store über zwei Ebenen im Erdgeschoss des stilwerk Hamburg enstanden. Ein perfekter Ort, um sein Real Life Social Network zu pflegen.

An allen sieben Tagen in der Woche entspannt das gesamte Tee-Sortiment kostenlos (!) probieren und bei Gefallen erwerben. Die extrem freundlichen Damen und Herren, die den Tee servieren, nennen sich hier sinnigerweise Tea-Jays. Sie nehmen sich viel Zeit für die Gäste und erklären gerne die unterschiedlichen Kreationen, die heiß – oder auch kalt als Eistee und Cocktails serviert werden. Meine persönlichen Favoriten sind übrigens Team Spirit und Istanbul Nights. Genial sind die gläsernen Teekannen, die hier zum Einsatz kommen und auch gekauft werden können. Mit einem einzigen Dreh stoppt man das weitere Ziehen des Tees. Ohne tropfende Einsätze oder Teefilter. Eine weitere wunderbare Idee ist der regelmässige Philosophische Salon, ein Kreis von interessierten, die sich bei Tee und köstlichem Buffet treffen, um monatlich über Konzepte wie „Leben ist Luxus“ oder „Das Gesetz des Zufalls“ zu diskutieren.

Gastgeberin, kreativer Kopf und Gründerin von samova ist die polyglotte Esin Rager, die vordem höchst aktiv und erfolgreich in der innovativen Kreation von Zeitschriften und Werbekampagnen tätig war. Der Besuch von samova ist für Teeliebhaber und solche, die es werden wollen, unbedingt zu empfehlen. Immer noch ein Geheimtipp. Ihr Motto „We believe in friendship and tasty hot water“ ist schlichtweg eine grossartige Untertreibung.

Mein Beitrag zu Samova GmbH & Co. KG – Ich bin CemB – auf Qype

Liebes Tagebuch,…

…heute zufällig mit der kompletten Familie in der vorweihnachtlichen Stampede im Mercado in Hamburg-Altona Martina Pickhardt in die Arme gelaufen. Waren gerade auf dem Weg den seit vielen Jahren versprochenen Dschungarischen Zwerghamster zu besorgen. Ich selber wünsche mir einfach nur eine gemeine Polnische EnteGans zum Fest. Mal sehen, ob ich wenigstens dieses Jahr erhört werde…

PS: Martina, schreibst du eigentlich noch am Themenriff?

Der Apfel ist das Kreuz…

Olaf Kolbrück hatte sich neulich in Hamburg mit Dominc Veken, Strategie-Kopf bei der Werbeagentur Kolle Rebbe, sowie Markus Roder, Cheff-Stratege bei den Viral-Werbern von Dialog Solutions, und mir ganz vertraulich am Fleet mit Sicht auf die Innenstadtsilouette unterhalten. Jetzt hat er das ganze doch einfach ausschnittweise schamlos in seinem Blog veröffentlicht: Was Marken von Cary Grant lernen können.

Ein Gespräch über Marken und das neue Webdings. Mit Perlen wie: “Wenn der Mann beim Date erst eine halbe Stunde lang erzählt, was für ein toller Typ er ist, dann ist die Frau weg. So geht es auch den Marken.” (Markus Roder) oder auch „Das Produkt ist letztlich nur eine Manifestation des Geistes.” (Dominic Veken)… und ich mittendrin “Apple ist eine Kirche, der Apfel ist das Kreuz.”. Tolle Wurst.

Und morgen in der Printausgabe vom Branchenblatt Horizont gibt es das Ganze brühwarm zum Kaffee und druckfrisch auf zwei Seiten (!) noch einmal in voller Länge und auf totem Holz.

Unbedingt lesen.

Eine Nachbarin

Unscheinbar war sie. Fast eine graue Maus. In ihrem abgewetzten Parka und den Plasiktüten vom Supermarkt. Manchmal sah sie aus fast wie eine Stadtstreicherin. Haare immer ins Gesicht gewuselt. Eine ältere Frau an der Kasse eben. Wenn man nicht aufmerksam hinsah, erkannte man sie auf den ersten Blick nicht. Ganz anders als im Fernsehen. Und man sah eben möglichst nicht hin. In Hamburg gilt das als unfein. Erst recht im Stadtteil Eppendorf, wo viele Fernsehschaffende wohnen. Sie hatte feine weiche Züge und war gar nicht dieses fast maskenhaft geschminkte Komödiantengesicht. Den deadpan, den man aus ihren Loriot-Sketchen kannte. Zuletzt sah man sie eine Weile nicht mehr bei uns im Supermarkt. Das fällt hier erstmal nicht so auf. Man dreht ja wieder mal. Ist ja viel unterwegs. Dann gestern die Nachricht. Man hält kurz inne. Gestern einige ganz junge Mädchen im Supermarkt. Schülerinnen des benachbarten Gymnasiums. Unterhalten sich über Adelheid und ihre Mörder. Eine sagt, aah, fand ich ganz toll. Alle lächeln bestätigend. Erstaunlich. Ich sah sie zuletzt genau an der Stelle, wo die Mädchen jetzt stehen. Auch wenn wir nie ein Wort gewechselt haben. Sie war doch eine Nachbarin. Evelyn Hamann.

Das Bildnis des Don

Rainer Meyer gewährt Einblicke in das Leben seiner Kunstfigur Don Alphonso:

Was kann man daraus lernen? Meines Erachtens ist eines der entscheidende Kriterium in der erzählenden Blogosphäre immer noch Vertrauen. Vertrauen in den Autor, und Vertrauen in die Fähigkeit der Leser, unter all den Verschiebungen der Realität doch den Kern zu sehen. Meines Erachtens ist das keine Basis für ein Geschäftsmodell, aber es macht sehr viel Spass – und das ist zumindest für mich der Grund, diesem unperfekten, arroganten, hochnäsigen schlechteren Sohn aus besserem Hause, diesem Don Alphonso, weiter zu schreiben.

Ja.

Update: Martin Hiegl, raisoniert über den Don, Herrn Mayer, Volker Weber und vowe. An welcher Stelle sich die beiden Figuren, der Don und Herrn Mayer, berühren oder überdecken, werden wir nie erfahren. Das ist auch unerheblich finde ich. Don, ist derjenige, der zu uns spricht. Mag sein, dass Herr Mayer der Sockenpuppenspieler ist. Ich frage ja auch nicht ,ob Schneewittchen oder Mickey Maus eigentlich Walt Disney ist. Für die wahrheit ist es auch unerheblich. Don ist für mich authentisch, auch wenn es eine Kunstfigur ist. Deshalb, weil vieles von dem, was er schreibt, wahr ist. Auch wenn viele das so nicht hören wollen.

Der Tag als Elvis starb

Da war ich Werkstudent in Wichita, Kansas. Ich kam von der Arbeit nach Hause in meine kleine Bude in einem der Apartmenthäuser der lokalen Universität. Es war unerträglich heiss. An die hundert Grad Fahrenheit in den Tagen. Ich hatte schon teilweise den Kampf gegen die obligatorische Kakerlaken-Plage aufgegeben. Sprühen half schon nicht mehr, man musste die Biester mit der Insektentoddose erschlagen.

Ich kam also völlig k.o. nach hause und schaltete automatisch meine Klimaanlage wieder auf volle Touren und den Fernseher an, um mir gleichzeitig in der Küchenpantry eine eiskalte Cola zu gönnen.

Mit einem Auge sah ich wie Chuck Berry im Fernseher irgendetwas sagte und dabei recht ergriffen schaute. Nächstes Bild Little Richard. Dann Ray Charles. Ich schaltete um. Wieder Chuck Berry. Dann Aussenaufnahmen von einem riesigen Gartentor. Reporter davor. Der Name Memphis fiel. Graceland. Ich schaltete weiter. Und weiter. Und weiter. Ich weiss nicht mehr wieviele TV Programme ich damals in Wichita empfangen konnte. Aber auf allen gab es nur ein einziges Thema. Er war tot. Elvis war tot. Über die näheren Umstände erfuhr man in diesen ersten Stunden nicht viel. Dieser Tag sollte einer der grossen Legenden der Amerikaner werden.

Ich war damals kein Elvis Fan. Ich hatte ihn als ganz junger Teenager wahrgenommen. So mit zwölf dreizehn. Meinen älteren Cousinen in Istanbul schleppten mich in die Kinos mit als männliche Begleitung. So sah ich Filme wie G.I. Blues mit einem blutjungen Elvis in Deutschland, Flaming Star, Blue Hawaii, Acapulco und natürlich Viva Las Vegas! Und zwar türkisch synchronisiert, aber Gottseidank mit den amerikanischen Liedern im Original…

Ich habe seine Musik und ihre schwarzen Wurzel sehr viel später verstanden. Ehrlicherweise eigentlich durch die legendäre mehrteilige NDR Fernsehproduktion Sympathy for the Devil‘. Diese Musik hat mich bis heute geprägt. Schwarze amerikanische Musik. Mein Held war in den Jahren Jimi Hendrix. Einer, der Lichtjahre zu früh kam. Ein Quantensprung. Ich war sogar auf seinem allerletzten Konzert. Auf Fehmarn. August 1970.

Doch ohne den Rock’n Roll der Fünfziger und ihre Jugendkultur hätte es später die Flower Power Bewegung und vorallem die politischen Studentenrevolten in den USA, in Paris und Hamburg, Frankfurt und Berlin nicht geben können. Der Rock’n Roll ist die Wurzel der Jugendkultur. Er war die Befreiung von Tradition, Enge und Muff. Er war die Feier der Freiheit.