WordPress.com – einfach und effizient.

Es ist ziemlich einfach der Datenkrake und dem Würgegriff der Sozialen Medien und insbesondere Facebook zu entkommen: Ich blogge. Mit WordPress.com ist es ziemlich einfach und umkompliziert. Die dort angebotenen Themes, ich nutze das responsive Penscratch2, sind auch ziemlich einfach anzupassen. Man kann auch keine eigene persönliche Domäne gegen eine sehr gerige Gebühr kaufen, ansonsten ist das komplett kostenfrei. Auch das Hosting.Auch muss ich mir über Updates, Sicherheit und Uptime keine Sorgen machen. Ich befinde mich mit der New York Times bei der gehosteten Version von wordpress.com in bester Gesellschaft.

Man hat sehr viele grössere Freiheiten als Beispielweise bei Facebook, kann aber alle wesentlichen Sozialen Medien ins Blog einbinden.

So einfach ist das manchmal.

​Fühle mich wieder recht zuhause in meinem wiederbelebten alten Blog Sprechblase. Verschiebe langsam meine Aktivitäten wieder von Facebook & Co nach hierhin. Es ist hier etwas weniger krawallig.

Sprechblase ist ein persönlicher Blog. Keinesfalls ein philosophischer wie jemand vor einiger Zeit erkannt haben wollte. Ebenfalls kein privater. Auch kein Marketingblog. Ich habe hier nichts zu propagieren und nichts zu verkaufen. Werbefrei ist es zudem auch noch bisher. Vielleicht ist dieser digitale Zettelkasten auch nur ein großes ungeordnetes Gesamtkunstwerk..

Ich schreibe einfach gerne (und schlecht). So wie ich auch gerne Bilder mache. Manchmal spreche ich durch die Artikel und Bilder. Jedoch sollte sich niemand dabei ein Bild von mir machen.

Ich schrub mal als ich dieses Blog im April 2007 begann:

Die Tagline dieses Blogs ist übrigens meine Variation eines Satzes von Emil Zátopek, dem legendären tschechischen Langstreckenläufer und Olympiasieger der 40er und 50er Jahre, auch die Lokomotive genannt: „Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft.“. Ich weiss nicht warum, aber der Satz fiel mir spontan ein. 

Vogel fliegt. Fisch schwimmt.Ich blogge. So einfach ist das manchmal.

Thesen: Warum Blogs scheinbar an Bedeutung verlieren

In den letzten vergangenen Monaten haben deutschsprachige Blogs scheinbar viel Kraft und Reputation verloren, wenn es nach Technorati und ähnlichen Neugiertools geht. Zudem hat bei vielen der Besucherstrom spürbar nachgelassen. Nimmt die Bedeutung von Blogs ab? Eine viel gestellte Frage in jüngster Zeit.

Ich beobachte folgendes:

  • Tatsache: Ende August hatte Technorati seine Indizierungsmethode verändert, um insbesondere Spamblogs und ähnlichen Unrat wie auch Dubletten aus ihren Auswertungen zu verbannen. Bei einer jüngsten Link-Reinigungsaktion, bei der weitere Spamblogs aus der Technorati-Datenbank gelöscht werden sollten, sind (versehentlich) auch Links anderer Blogs herausgefallen. Dadurch sackten die Rankings der meisten deutschsprachigen Blogs nochmals massiv herunter.
  • Gewagte These 1: Microbloggingaktivitäten in Twitter oder identi.ca stiegen im gleichen Zeitraum rapide an. Die meisten der Microblogger sind (ehemalige) Blogger. Vieles, das normalerweise gebloggt werden würde, wurde als kurze Statusmeldung via diesen neuen Medien gesendet. Inhalte wanderten von Blogs weg in die Tweets und Dents. Blogger steckten mehr Zeit und Aufwand in das Microblogging. Für das Schreiben wie für das Lesen. Da Zeit und Aufwand für einen Webizen endlich und begrenzt sind, fehlten genau dieses für das Bloggen.
  • Gewagte These 2: Die Anzahl an Veranstaltungen, auf der Blogger gerne sind, nahm ebenfalls im gleichen Zeitraum deutlich zu. Eine ganze Reihe von Barcamps und ähnlichen Events band die Zeit und die Aufmerksamkeit der Blogger, die viel lieber mobil und kurz vor Ort twitterten, anstatt aufwendiger zu bloggen. Von Angesicht zu Angesicht auf diesen Events zu sprechen und gemeinsam aktiv zu sein, machte Bloggen überflüssig. Blogger auf Barcamps bloggen weniger oder gar nicht. Sie twittern. Zudem konnte man sich ja direkt miteiander unterhalten und so seine Reputation im persönlichen Gespräch aufbauen. Old School. Die´Besucherrate auf den Blogs nahm dabei natürlich auch ab. Real Life ist spannender als Virtual Life.

Die „technisch gemessene Reputation via Verlinkungsgrad“ und die Besucherrate nahmen bei den meisten deutlich ab. Die Reputation und die Vernetzung des Bloggers (des Menschen hinter dem Blog) nahm nicht ab. Behaupte ich. Eher im Gegenteil. Behaupte ich. Man widerlege meine Thesen.

Schreiben und Nicht-Schreiben

So viele Themen im Kopf und so wenig Lust darüber zu schreiben. Manches mag ich auch nicht öffentlich. Oder kann es nicht. Darf nicht.

Wenn ich über etwas, das in meinem Kopf schwirrt oder vor meinem geistigen Auge schwebt, schreibe, dann entlaste und befreie ich mich davon. Ich packe gewissermassen einen Gedankenpartikel oder ein Bruchstück von einem Bild oder den Moment einer Empfindung in einen kleinen Schuhkarton, den ich wegstauen kann. Und wenn ich will, ihn gelegentlich auch wieder herhole. Meist lasse ich ihn aber im Schuhschrank und wundere mich manchmal, wieviele Schuhe ich habe.

Das Schreiben hilft mir gleichzeitig diffuse Gedanken zu ordnen, zu strukturieren und greifbarer zu machen. Der Schreibvorgang ist wichtig. Er kommt meistens aus einem einzigen Guss. Ich korrigiere anschliessend nach dem Posting fast nur noch Rechtschreibefehler und die Zeichensetzung, machmal auch stilistisch einzelne Wörter. Ergänze mal vielleicht einen Gedankengang (wie jetzt). Aber baue den Artikel nie um. Ich konstruiere keinen Text. Satzstellung ist allerdings meine Achillesferse. Einiges klingt immer nach Yoda.

Ich habe auch kein Rezept wie ich schreibe. Keine Formel. Es ist jedesmal anders. So kommt es mir jedenfalls vor. Ich habe am Anfang nur den Einstiegssatz. Der inspiriert und leitet mich zum nächsten. Schreiben ist für mich ein Fluss.

Schreiben ähnelt in gewisserweise Musik komponieren. Tonaliät und vor allem Rhythmus sind für mich wichtig. Das ist das, was in mir steckt und was dann fliesst. Weniger die Melodie.

Schreiben hilft mir denken. Klarer denken. Schreiben befreit. Nicht-Schreiben erdrückt mich.

„Woher nimmst du dir eigentlich die ganze Zeit zu bloggen und zu surfen?“

Eine Frage, die mir häufiger gestellt wird. Ganz einfach, ich schaue wenig fern und vermeide Meetings. Ausserdem schreibe ich recht schnell und surfe effizient. Das nimmt weniger Zeit in Anspruch als es den Anschein hat. Vieles davon erledige ich auch nebenbei in den Leerlaufzeiten zwischen den anderen Aufgaben.

Vergleiche hierzu auch die Ansichten von Seth Godin. Zwei Köpfe, ein Gedanke.