So viele Themen im Kopf und so wenig Lust darüber zu schreiben. Manches mag ich auch nicht öffentlich. Oder kann es nicht. Darf nicht.
Wenn ich über etwas, das in meinem Kopf schwirrt oder vor meinem geistigen Auge schwebt, schreibe, dann entlaste und befreie ich mich davon. Ich packe gewissermassen einen Gedankenpartikel oder ein Bruchstück von einem Bild oder den Moment einer Empfindung in einen kleinen Schuhkarton, den ich wegstauen kann. Und wenn ich will, ihn gelegentlich auch wieder herhole. Meist lasse ich ihn aber im Schuhschrank und wundere mich manchmal, wieviele Schuhe ich habe.
Das Schreiben hilft mir gleichzeitig diffuse Gedanken zu ordnen, zu strukturieren und greifbarer zu machen. Der Schreibvorgang ist wichtig. Er kommt meistens aus einem einzigen Guss. Ich korrigiere anschliessend nach dem Posting fast nur noch Rechtschreibefehler und die Zeichensetzung, machmal auch stilistisch einzelne Wörter. Ergänze mal vielleicht einen Gedankengang (wie jetzt). Aber baue den Artikel nie um. Ich konstruiere keinen Text. Satzstellung ist allerdings meine Achillesferse. Einiges klingt immer nach Yoda.
Ich habe auch kein Rezept wie ich schreibe. Keine Formel. Es ist jedesmal anders. So kommt es mir jedenfalls vor. Ich habe am Anfang nur den Einstiegssatz. Der inspiriert und leitet mich zum nächsten. Schreiben ist für mich ein Fluss.
Schreiben ähnelt in gewisserweise Musik komponieren. Tonaliät und vor allem Rhythmus sind für mich wichtig. Das ist das, was in mir steckt und was dann fliesst. Weniger die Melodie.
Schreiben hilft mir denken. Klarer denken. Schreiben befreit. Nicht-Schreiben erdrückt mich.