Fressen, gefressen werden oder einfach verhungern lassen.

Wo ich gerade diesen schönen Artikel in Carta lese, wie aus Internet-Plattformen Verlage werden, fällt mir ein:

Bei Microsoft gab es mal in den 90er Jahren den Spruch: „embrace, enhance, extinguish“. Verdrängungswettbewerb Galore! Umarme deinen Wettbewerb, erweitere gemeinsam mit ihm den Markt, um ihn dann am Ende zu schlucken oder zu vernichten. Hat bei Microsoft damals recht gut funktioniert. Später haben sie dann so ziemlich alles verschlafen oder die falschen gefressen.

Gleiches machen die Platzhirsche im Web wie Google, Amazon, Facebook und Twitter mit ihrem online Wettbewerb oder mit den Papier-Verlagen zum Teil. Fressen, gefressen werden oder einfach verhungern lassen. Ein Haifischteich. Oder wie die Amerikaner sagen: The 800 Pound Gorilla Game.

Google+: Crowding out the social networks.

Facebook is the better StayFriends. Good for long lost old school friends and distant family members. That’s fine with me. And what about Twitter? Well, you can utilize it for birthday wishes and breaking news to your followers. Or any message you don’t really expect any useful feedback or intense discussions. Twitter is a gunslinger for spreading hot news or some laconic phrases very fast. But meanwhile the cool kids mingle now at Google+ since it entered the arena. Soon the early majority will follow the innovators and early adopters, I believe.

Larry Page, CEO of Google, confirmed 10 million Google+ users within two weeks after the launch. The times they are a-changin. There are round about maybe 1 billion social network users world wide which is one sixth of the world population. Google+ starts in a moment where the social networking market seems to be well developed and mature. The attack of the behemoth is a massive crowding out of the existing networks and gaining new members for its platforms like Android and its huge customer base for advertising. Google embraces social networks, extends them with smart features and an elegant user experience and tends to extict some of its rivals. It’s all about big money and very intelligent target marketing. The typical bold tactical maneuvers of a market giant.

Let’s see how this story will develop next week. Will your beloved move from Facebook to Google+ (Yes please! Done.)? Will silly games, phoney companies, fake accounts infiltrate and populate your circles (Probably.) ? And: what about invites to parties via Google+ (Sure…)?

That’s the big picture for this week so far. Stay calm. Stay tuned.

Google+ and the fear of Balkanization

Yes, I like Google+. It is much smarter and much more elegant then Facebook. I like the circles concept and many other features. And I’m not alone with my affection. Fred Wilson, Robert Scoble, Nico Lumma, Patrick Breitenbach, Peter Bihr and many many uncounted more love it too. Within a couple of few days Google+ attracted a huge number of active users. Google+ became a threat to Facebook and maybe even Twitter and other social platforms. A significant drain of users is moving towards the new challenger from Mountain View. Currently more web nerds and aficionados than Justin Bieber fans. But there is also a risk to your existing social graph, your network, in this hype. The risk of dispersal.

We must stop a Balkanization into mini-regions and mini-tribes. Every social platform wants to get a share of your social graph, your most valuable capital as a user. Google+ is no exception even if Google is a giant player. Not all of your friends and family, fellows and followers will follow your trails. The result is that every time you add yourself to a new en vogue platform you split your social graph into smaller and smaller parts on different platforms. Think about that everytime you fall in love with a new exciting playground.

Remember, you have to have a home base in the great plains of the web. Somewhere, where your friends and family, fellows and followers can find and stay connected to you. Don’t annoy and irritate them. Think before you act. Think before you change your platform too often and move to a new home. Not everyone will follow you.

Soziales Web: Zurück zum Einfachen und Notwendigen

Ich bin zunehmend genervt von der Impertinenz von einigen Sozialen Mega-Medien wie beispielsweise Facebook. Von ihrer Zudringlichkeit und Unverschämtheit wie sie sich ungefragt meiner Daten bedienen. Wie sie sich bei mir einschmeicheln, mir Unterhaltung und Freundschaften versprechen und über mich dafür als Marketingmasse verfügen. Zugegeben, ich habe ihnen selber dafür Tür und Tor geöffnet und meine Daten bei ihnen abgelegt. Das war dumm und naiv. Was ich unterschätzt hatte, war ihre Gier, immer mehr Informationen und Meta-Daten daraus zu ziehen und über sie bedenkenlos und gewissenlos zu verfügen. Ich fühle mich in einer Falle, aus der ich schwer wieder herauskomme.

Was tun?

Zunächst gilt es, alle Webpräsenzen zu überprüfen, in denen ich bewusst Mitglied geworden bin, diese auf ein notwendiges Minimum zu beschränken und aus den überflüssigen Datenkraken, soweit das noch geht, wieder auszutreten und meine Daten zu löschen. Aus den Töpfen, in die ich unbewusst gelandet bin, herauszukommen, ist sicher ungleich schwieriger oder fast unmöglich.

Was ist das Minimum für mich, wenn ich überhaupt im Web vorhanden sein möchte?

Für mich ist das wichtigste Element ein persönliches Blog, meine Stimme im Web. Möglichst selbstgehostet. Dort habe ich die Kontrolle, was ich von mir selbst im Web preisgeben will oder auch nicht. Das Blog ist mein Eigenheim im Web. Das Soziale im Blog lässt sich ganz einfach mit den traditionellen Mitteln wie Kommentare, Links und Backlinks bewerkstelligen. Natürlich habe ich auch hier gewisse Regeln zu beachten und Bedrohungen wie von den grossen Datenabsaugern und Bots abzuwehren. Jeder Eigenheimbesitzer muss sich eben auch gegen Einbrecher und Betrüger wappnen. Mit mehr oder weniger Erfolg. Immer noch besser als Ausweis und Schlüssel irgendwelchen Hütchenspielern in die Hand zu drücken.

Für die Echtzeitkommunikation finde ich Twitter immer noch angenehm. Es ist einfach und robust. Sie wollen nicht mehr als meine Mailadresse. Alles Weitere liegt in meiner eigenen Verantwortung. Bisher habe ich auch nicht den Eindruck, dass sie aus der Tatsache, wem ich folge und von wem ich dort verfolgt werde, nenneswertes Kapital schlagen wollen. Twitter ist ein loser Haufen, sehr liquide in der Vernetzung und ziemlich informell. Manche finden es anarchistisch. Für mich ist das in Ordnung.

Ich finde es auch praktisch, einen Visitenkartenordner im Netz zu haben. Ich habe mich schon vor sechs Jahren für Xing als Business Netzwerk entschieden. Dabei bleibt es und ich habe keinen weiteren Bedarf. Ja, es ist unsexy und nicht besonders aufregend und unterhaltsam. Aber dafür lässt es mich weitgehend auch in Ruhe und treibt, soweit ich es sehen kann, keinen Schindluder mit meinen Daten.

Hier und da gibt es sicher noch die eine oder andere Plattform für nützliche spezielle Webdienste wie Musik, Fotos, Videos, Präsentationen und ähnliches, über die ich ja im Einzelfall immer noch entscheiden kann und ihre Dienste separat oder auch eingebettet in meinem Blog nutzen kann.

Was braucht der Webmensch mehr? Mir reicht’s. Ach ja, Suchmaschinen: Unentbehrlich. Also, das viel verschrieene Google. Was soll ich sagen? Es funktioniert zuverlässig, was die Suchergebnisse anbelangt und es gibt in diesem Punkt leider keine wirklich vernünftige Alternative bisher. Man muss ihnen aber auf die Finger schauen und öfter mal darauf hauen, wenn sie wieder übermütig werden.

Nächste Frage: Wie komme ich aus dem anderen Schrott wieder raus?

Die Hauptsache ist das echte Leben. Die virtuellen dienstbaren Heinzelmännchen im Web sollen es nur unterstützen und es hier und da angenehmer und einfacher machen. Mehr nicht. Die Alternative wäre, sich komplett aus dem Web zurückzuziehen.

Facebook & Co: Glasperlen gegen Perlen

Facebook ist mittlerweile so komplex und so neugierig geworden. Ich steige da nicht mehr ganz durch. Das ist mir langsam unheimlich. Manche Soziale Netzwerke, wie eben Facebook, beunruhigen mich immer mehr. Sie saugen grosse Datenmengen aus ihren Communities im Tausch gegen ein Bespassungsangebot.

Sie bieten Glasperlen gegen echte Perlen. Sie verhalten sich wie Conquistadoren gegenüber den Eingeborenen der Neuen Welt, des Neuen Web. Wie Dealer zu Junkies. Kostenloses Anfixen. Ich halte Facebook für eine Bedrohung gegenüber den Communities und des Neuen Web. Twitter ist ein Waisenknabe dagegen. Manche drücken es drastischer aus. Sie unterwandern und korrumpieren Communities.

Manche andere rufen nach dem Gesetz oder verweisen auf die technischen Möglichkeiten. Welches Gesetz welchen Landes? Das sind internationale Gebilde. Es ist in meinen Augen zunächst keine Frage des Gesetzes, sondern eine Frage der Aufklärung und Haltung der Community-Mitglieder. Facebook & Co sind überhaupt nicht transparent in ihrem Tun. Wie Ibrahim „Ibo“ Evsan sagt und schreibt: Sie sind gigantische Silos und hochsystematische Sammelmaschinen für Informationen über die Nutzer von ihren Webservices. Wahre Gravitationszentren von Daten. Schwarze Löcher im sozialen Universum.

Facebook ist Weltmeister in der Soziologie der Communities und der Vernetzung ihrer Nutzer untereinander, so wie Google im individuellen Profiling und amazon im Kaufverhalten. Alle diese Gorillas 2.0 sind Spezialisten im Deep Datamining. Die Menschen verschenken zwar nicht ihre Seele an Facebook, aber ihre Gedanken, ihre Beziehungsstrukturen. „Was tun“, fragt Jürgen Fenn in Facebook auf meinen Tweet. Er bittet aber auch zu differenzieren:  „Bin mir übrigens auch nicht so sicher, ob FB in jedem Fall „eine Bedrohung“ ist. Ich beobachte, daß Menschen grundlegend unterschiedlich mit FB umgehen: drei-/vierstellige Freundeszahl vs. 20 Freunde; keine Einträge auf der Pinnwand vs. ständige Twitter-Updates; eingehende Angaben im Profil vs. gar nix usw. Dementsprechend unterschiedlich durchsichtig ist der User und seine Umgebung. Das ist sehr heterogen und sehr individuell“.

Ich glaube, dass dieses Verhalten von Facebook & Co, auch eine Gegenreaktion hervorruft. Vielleicht erleben wir dieses Jahr einen Höhepunkt dieser gigantischen „Sozialen Netzwerke“. Eine Abkehr vieler Nutzer könnte die Folge sein. Eine Besinnung auf das reale Leben. Die Leute haben einfach genug, mit Statusmeldungen und Spam vollgedröhnt zu werden. Genug, sich mit vollkommenen Fremden zu verbinden und zu befreunden.

Es geht nicht um die Verteufelung des Web und der Sozialen Netzwerke, sondern es geht um das Bewusstsein und die Sensibilität der Nutzer gegenüber den Auswüchsen dieser Datenkraken. Manchmal komme ich mir vor wie der letzte Indianer, der sich auf einen billigen Tausch eingelassen hat und sich nun spät und verzweifelt dagegen wehrt. Geronimo!

Mashable zeigt, wie man Facebook daran hindert, persönliche Informationen ungefragt an bestimmte Dritte weiterzugeben. Man muss nur die versteckte Opt-out Checkbox finden. Vertrauenserweckend ist das Ganze dadurch für mich immer noch nicht.

Anmerkung: Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung der Diskussion in Twitter und Facebook aus dieser Nacht.

Gerüchte verdichten sich: Google will Twitter kaufen!

Ich sprach schon Ende Februar 2009 davon: Google ist dabei, Twitter zu kaufen! Michael Arrington bei TechCrunch verdichtet nun die Gerüchte um den Deal. Ein weiteres Gerücht in dem selben Zusammenhang spricht von einer gemeinsamen Google/Twitter Real Time Suchmaschine. Es soll bei dem gesamten Deal um eine Zahl weit über 250 Millionen Dollar gehen. Zwei der Twittergründer, Evan Williams und Biz Stone, hatten schon einmal einen grossen Deal mit Google abgeschlossen, als sie ihre Gründung „Blogger“ im Februar 2003 an die verkauft hatten. Werden wir demnächst also ein „Twoogle“ sehen? Sieht so aus…

Ich halte den Google/Twitter Deal für (mehr als) wahrscheinlich. Meine Nase und meine Informationsquellen haben mich nicht getrügt. Meine Ohren und Augen auch nicht… Peter Turi ist diesmal mal nicht erster mit einer Nachricht. Sonst ist natürlich Verlass auf den Branchenschnellsten. Aber auch die Sprechblase auf dem Feedreader zu haben und zu verfolgen, lohnt sich.

GooglePhone News Updates

Es bewegt sich etwas…

Die nächsten Jahre auf dem Markt für SmartPhones und überhaupt für mobile Endgeräte werden sehr spannend. Ich glaube, wir werden eine Umwälzung der Marktanteile erleben.