Resümee: Was macht eigentlich eine gute Bar aus?

Was ist das Geheimnis einer guten Bar? Der Inhaber. Letztendlich sind alle Erfolgsfaktoren, die hier aufgezählt wurden, auf ihn zurückzuführen. Wie in einem sehr guten Restaurant der Inhaber/Koch. Die Qualität der Drinks, die Zutaten, der Service, die Musik, das Ambiente. Die richtige Mischung ist es, was die kundigen Gäste anzieht und was die Atmosphäre ausmacht, weshalb man dorthin geht, um seinesgleichen zu treffen. Der Inhaber ist der Schlüssel. Jemand, der seinen Beruf liebt und ihn gerne und mit Leidenschaft macht und deshalb gut macht. Wie in jedem Beruf. Der Inhaber einer Bar macht die Bar. Hier die Antworten auf meine eingangs gestellte Frage:

  1. Intro: Was macht eigentlich eine gute Bar aus?
  2. Anke Gröner, Barfly, Bloggerin, Texterin, Hamburg: „Ich persönlich gehe gerne in Bars, in denen keine doofen Schnösel hinter der Theke stehen.“
  3. Jochen Mai, Barfly, Wirtschaftsjournalist, Blogger, Kerpen: „Eine kompetente Beratung und ein erstklassiger Service.“
  4. Herr Paulsen, Barfly, Koch, Foodstylist, Blogger, Hamburg: „Die perfekte Bar steht (oder fällt) mit ihrem Barkeeper.“ und „Die Gäste der perfekten Bar […] verstehen die anregende Wirkung von Alkohol als feine Nebensächlichkeit und nicht als Hauptattraktion des Abends.“
  5. Helmut Adam, Bartender, Herausgeber/Editor des Mixology – Magazin für Barkultur, Blogger, Berlin: „Eine gute Bar sucht dem Gast eine perfekte Kombination aus Gastgebertum, Licht, Musik, flüssigem Angebot und Interieur anzubieten.“
  6. Oliver Wagner, Barfly, Blogger, Creative Director von Lycos Europe, Gütersloh: „Viele der Bars die ich gerne aufsuche befinden sich in Hotels.“
  7. Gerald Angerer (aka lokalreporter), Bartender, Qyper, Berlin: „eine gute bar hält das zepter, sie schwingt den löffel, kreuzt die arme und hält die klappe.“
  8. Don Dahlmann, Barfly, Journalist, Autor, Blogger, Berlin: „Eine Bar braucht spannende Menschen in die man sich ein wenig verlieben kann.“
  9. Joerg Meyer, Bartender und Inhaber des Le Lion – Bar de Paris in Hamburg: „Erstklassige Gäste und erstklassige Gastgeber ergeben ‚beiläufig‘  eine erstklassige, hoffentlich versteckte, kleine Bar.“

Ich danke allen ganz herzlich, dass sie sich die Mühe gemacht haben, meine Frage zu beantworten. Stimmen vom „vor dem Tresen“ wie auch sehr interessante vom „hinter dem Tresen“. Barflies und Bartender. Ich habe viel gelernt. Meine aktuelle Lieblingsbar? Na, diese natürlich: Joerg Meyers Le Lion – Bar de Paris in Hamburg. Die beste „neue Bar der Welt“!

Was macht eigentlich eine gute Bar aus? (Teil IX)

Joerg Meyer, Bartender und Inhaber des Le Lion – Bar de Paris in Hamburg

Was macht eigentlich eine gute Bar aus?

Eine gute Bar muss schwer zu finden sein. Warum? Weil sonst zu viele „unerfahrene“ Gäste dort wären. Sie würden Prosecco bestellen, oder Wodka Red Bull.

Ist die grundsätzliche in Verbrechen? Nein. Eine Bar erfüllt die Grundfunktion eines gastronomischen Betriebs: Sie verkauft dem Gast alkoholische Getränke. Aber eine echte Bar, eine gute obendrein, macht mehr als das. Eine gute Bar braucht erfahrene Gäste. Diese sind überlebensnotwendig. Die Bar ist die Königsklasse des Genusses von Alkohol. Sie steht am Ende einer sehr langen kulturellen Entwicklung.

Sie können eine Oper ganz ohne Vorwissen genießen und am Ende aus ganzem Herzen entscheiden, ob es Ihnen gefallen hat oder nicht. Dennoch – der Kulturbetriebe lebt von erfahrenen Besuchern. Von Künstlern, von Aufschneidern, Genießern und Genuss Süchtigen, von Schwätzern, Wichtigtuern, Wissenden und Liebhabern. Eben so wie eine gute Bar. Sie lebt von diesem Spektrum an Gästen und Bartendern – Sie braucht das außergewöhnliche und außergewöhnliche Gäste. Eine gute Bar ist alles andere als Normal.

Deswegen muss man eine gute Bar ein wenig verstecken. Man braucht Zeit, Geduld und das nötige Kleingeld um diesem außergewöhnlichen Platz die Möglichkeit zur Entfaltung zu bieten. Denn die Bar muss ihre Gäste finden, und diese die Bar.

Die meisten guten Bars die ich kenne sind klein. In Ihr arbeiten wenige, erfahrenen Bartender. Diese Bars sind niemals preiswert eher hochpreisig. Kleine Aufmerksamkeiten, perfekt Drinks mit besten Zutaten und ein großartiger Service geben dem Gast, mag die Rechnung noch so hoch sein, immer das Gefühl,  eines angemessenen Preises.

Die Bartender sind Profis und verstehen Ihr Fach. Mehr noch, Sie sind perfekte Dienstleister und lassen den Gast glänzen, nicht sich selber, ohne dabei blass auszusehen. Wenn der Bartender noch nicht ganz so erfahren ist, spricht er der Bar mit dem Gast. Wenn er Erfahren ist, bringt er den Gast mit anderen Gesprächssuchenden Gästen ganz beiläufig zusammen.

„Beiläufigkeit“ ist eine schöne Beschreibung für die perfekt Bar. Die Drinks sollten beiläufig perfekt sein, eher zufällig stehen alle Flaschen im gleichen Winkel zum Gast, ganz Nebenbei produziert der Bartender dutzende von Drinks, blitzschnell und zum weinen perfekt. Ohne auch nur ein einziges mal sich oder sein Handwerk ins effektvolle Licht zu setzen.

Es gibt keine selbstverliebenden, schwatzenden „Künstler“ hinterm Tresen.
Es gibt keine unfreundlichen, neureichen Wichtigtuer vor dem Tresen.

In einer guter Bar treffen erfahrende Bartender auf erfahrene Gäste. Beide brauchen sich nichts mehr beweisen. Der Gast weiss, das sich die Gastronomen der Stadt eine solchen Gast im  Morgengebet herbei wünschen.

Der Bartender weiss, das er ein erstklassiger Gastgeber ist und Nacht für Nacht Gästen eine guten Zeit bereitet. Erstklassige Gäste und erstklassige Gastgeber ergeben „beiläufig“  eine erstklassige, hoffentlich versteckte, kleine Bar.

Damit schliesst sich der Kreis. Eine formidable Antwort, Herr Meyer. Cheers!

Was macht eigentlich eine gute Bar aus? (Teil VIII)

Don Dahlmann, Barfly, Journalist, Autor, Blogger in Berlin

Ich bin kein Cocktail-Freund. Außer hier und da ein „Harvey Wallbanger“ oder einen „Whisky Sour“ interessieren mich die Dinger nicht. Ich mag keine Bars, in denen riesige, bunte Cocktails mit Schirmchen und drei Kilo Obstresten am Glasrand angeboten werden. Ich hasse Bars, in denen die Musik so laut ist, dass man sich anbrüllen muss. Ich mag also eher traditionelle Bars – also die Dinger, in die man reingeht, weil man trinken will oder muss und in der man Leute trifft, die trinken wollen oder müssen. Eine gute Bar muss ein paar Dinge haben, darunter: Eine sehr gute Whisky-, Brandy-, und Cognacsammlung. Wenn sie sehr gut sind, dann haben sie auch drei bis fünf Sorten Armagnac im Angebot. Dem Barkeeper sollte man ansehen, dass er das nicht nebenbei macht, sondern dass die Arbeit in einer Bar sein Lebensinhalt ist. In Bars müssen Geschichten passieren. Man geht rein, und hat das Gefühl, dass die Wände schon viel gesehen und noch mehr gehört haben. Wenn man Autor ist, dann geht man rein, weil man weiß, dass man im Laufe des Abends mindestens eine interessante Sache erleben wird. Eine Bar braucht spannende Menschen in die man sich ein wenig verlieben kann.

Die beste Bar, in der ich jemals gesessen habe, lag in Hamburg, im Eppendorfer Weg, nahe der Hohenluftchaussee. Der Betreiber, ein Herr Herrman, war ehemaliger Barkeeper des Atlantic Hotels in Hamburg. Er stand fast jeden Abend hinter der Theke, gekleidet in weißer Barjacke, Fliege und schwarzer Hose. Es war eine kleine Bar und weil Herr Herrmann ein passionierter Rum-Trinker war, gab es eben sehr viel und vor allem sehr teuren Rum. Wenn Herr Herrmann guter Stimmung war, packte 300 Euren teuren Rum raus und gab den Gäste an der Theke jeweils einen Fingerhut voll Rum. Er hatte in seinen 40 Jahren hinter der Theke alles gesehen und gehört und deswegen bekam man von ihm, wenn man mal rumjammerte, auch keine Ratschläge, sondern strenge Ermahnungen. Musikalisch gab es Jazz, wenn Herr Herrmann mal einen Rum zu viel getrunken hatte, dann auch mal Buddy Holly oder Elvis. Leider schon lange geschlossen und seitdem habe ich auch keine Bar mehr in meiner Nähe gefunden, die ich wirklich mochte.

Last orders! Kommt noch ein Gast? Herr Meyer? Herr Jebsen? Morgen gibt es in jedem Fall ein Resümee, was denn das Geheimnis einer guten Bar ist…

Was macht eigentlich eine gute Bar aus? (Teil VII)

Gerald Angerer (aka lokalreporter), Bartender, Berlin:

eine gute bar ist wie ein gladiator, sie ist in ihrem kern hybrid und gnadenlos, ist königin und jodlerfreund, sie lässt sich nicht blöd kommen, ihr vorbild ist die PARIS BAR in berlin.

die bar von MICHEL WÜRTHLE ist keine american bar, sie ist ein restaurant, sie kennt zwar jedes rezept und mixt dennoch keine cocktails. hier treffen sich philosophen und heiler, schamanen und künstler, mägde und knechte, sehnsüchtige und beschädigte.

die PARIS BAR ist die repräsentantin nächtlichen gehöfts, sie ist die urmutter einer bar, archetypisiert, marsisch, venusisch, göttlich. in ihr ist alles möglich und unmöglich, durchdacht, gereift, weltlich, zusammenhangslos, verstrickt und dumm, berauscht und beseelt.

hannelore elsner sagt über die paris bar: sie ist ein refugium für menschen nach der arbeit. ein ort zum feiern nach den festen – ein platz, um menschen zu treffen – oder auch leute. wenn sie nicht elegant sind, dann bemühen sie sich um eine eigene note.

eine gute bar hält stets das zepter, sie schwingt den löffel, kreuzt die arme und hält die klappe. ihren sinn vermagst du nicht zu ergründen und auch bist nicht du es, der über sie bestimmt.

jede bar spiegelt einem immer alles. ganz oder gar nicht.

 

Hoch die Gläser auf Don Dahlmann, der gerade um die Ecke biegt!

Was macht eigentlich eine gute Bar aus? (Teil VI)

Oliver Wagner, Barfly, Creative Director von Lycos Europe, Gütersloh

Mit Sicherheit ist die Antwort bei hundert Befragten hundert mal anders. In meinem Falle verhält es sich so, dass ich an erster Stelle Wert auf die Menschen in einer Bar lege. Normalerweise reflektieren diese ganz viel und zeigen auf den ersten Blick, ob ich mich hier zuhause fühlen kann oder eben nicht. An zweiter Stelle kommt die Atmosphäre, also primär das Ambiente und die Musik. Ersteres muss nicht unbedingt hochwertig sein, sollte aber eine ganz eigene Persönlichkeit fern der austauschbaren Convience-Gastronomie haben.

Mit der Musik verhält es sich ähnlich. Auch hier ist eine eigene Handschrift mehr als Wünschenswert. Zumeist spiegeln sich diese Punkte dann auch gleich in dem Publikum wieder – womit sich der Kreis schließt. Dann der Service. Nett, nicht aufdringlich aber stets aufmerksam sollte er sein. Bei den Drinks bin ich weniger Anspruchsvoll, mag ich doch keine bunten Cocktails, sondern bevorzuge bspw. einen Gin Tonic oder einen guten Vodka. Allerdings sollten auch hier die Ingredienzien gut und in unterschiedlichen Varianten und Preisklassen vorhanden sein.

Viele der Bars die ich gerne aufsuche befinden sich in Hotels. Egal ob im East, Riverside oder Gastwerk in Hamburg (im letzteren schreibe ich gerade diese Zeilen – bei den beiden erstgenannten gibt es allerdings Abzüge für das Publikum), im Sanderson in London (zeichnet sich durch sehr lange Öffnungszeiten und Design von Starck aus), im Lux 11 in Berlin (seit dem Umbau allerdings auch nicht mehr so schön) oder im
Sofitel Bayerpost in München (eine der schönsten Lobbies überhaupt).

Mittlerweile tummeln sich am Tresen vier passionierte Barflies und ein professioneller Bartender: Anke Gröner, Jochen Mai, Herr Paulsen, Helmut Adam und eben Oliver Wagner. Sehe ich da noch einen Bartender kommen?

Yep! Es ist der lokalreporter!

Was macht eigentlich eine gute Bar aus? (Teil V)

Helmut Adam, Bartender, Herausgeber/Editor des Mixology – Magazin für Barkultur, Berlin

Was macht eine gute Bar aus?

Eine gute Bar ist ein Ort der verstanden hat, dass es bei „Bar“ um die Erschaffung einer eigenen, in sich geschlossenen Geschmackswelt geht. Im Gegensatz zum Restaurant ist die Bar kein Ort, an dem die Befriedigung eines Grundbedürfnisses wie „Hunger“ im Mittelpunkt steht. Das Bedürfnis „etwas zu trinken“ beruht bei der Bar nicht auf einem Bedürfnis des Körpers, sondern einem des Geistes. Dies ist bei vielen Gästen einer Bar die soziale Komponente („in Gesellschaft sein“), bei manchen die Kontemplation („in einen Ort jenseits des Alltags entfliehen, um seinen Gedanken nachzuhängen“) und bei einer dritten Gruppe der Connaisseur-Aspekt („exquisite alkoholische Getränke geniessen“). Selbstverständlich kann es zwischen all diesen Gruppen Überschneidungen geben.

Eine gute Bar sucht dem Gast eine perfekte Kombination aus Gastgebertum, Licht, Musik, flüssigem Angebot und Interieur anzubieten. Die Rolle des Gastgebers ist dabei wichtiger als die perfekt zubereiteter Drinks. Trifft man beides in Kombination, einen perfekten Host und perfekte Drinks, kann man sich allerdings glücklich schätzen, eine wirklich „gute“ Bar gefunden zu haben.

Warum geht ihr gerne grundsätzlich in eine bestimmte Bar?

Die Entscheidung, welche Bar ich gerne aufsuche, ist fast immer an den Gastgeber/Bartender gekoppelt. Ich gehen nur dort gerne und oft hin, wo das Personal einen freundlichen und persönlichen Service bietet. Dafür nehme ich in Kauf, dass möglicherweise die Cocktails nicht adequat zubereitet werden. Aber ich trinke lieber ein schlichtes Bier oder Gin & Tonic in guter Gesellschaft, als einen hervorragenden Cocktail in schlechter.

Seid ihr gerne in Gesellschaft oder lieber allein? Tresen oder Sitzecke?

Bin ich alleine, steuere ich fast immer den Tresen an, da dieser der Ort ist, an dem man am besten „allein in Gesellschaft“ sein kann. Bin ich in Begleitung, setze ich mich auch gerne an den Tresen, da die Kommunikation mit dem Bartender/Gastgeber oft die Atmosphäre auflockert. Bin ich in Begleitung einer grösseren Gruppe empfiehlt sich ein Tisch, da man hier besser Augenkontakt herstellen kann.

Die nächsten Gäste werden bewirtet, sobald deren Antworten eintrudeln… Oh, gerade kommt Oliver Wagner rein!

Was macht eigentlich eine gute Bar aus? (Teil IV)

Herr Paulsen, Barfly, Koch, Foodstylist, Hamburg:

Hier meine Antwort auf Deine Frage nach den Geheimnisen einer guten Bar:

Die perfekte Bar steht (oder fällt) mit ihrem Barkeeper. Der bringt im besten Fall das Selbstverständnis eines Meisterkoches mit sich: aus besten Produkten ein kulinarisch stimmiges, gerne auch überraschendes, Gesamtkunstwerk zu schaffen. Basis ist das erlernte Handwerk. „Flairbartending“, das effekthascherische werfen und jonglieren von Flaschen, verachtet der perfekte Barkeeper. 

Auch ist eine Bar immer nur so gut wie ihr Publikum und das ist Geschmackssache. Die Gäste der perfekten Bar wissen die Kunst des Barkeepers zu schätzen, sind neugierig, langweilen weder sich noch den Barkeeper mit Caipirinha- oder Mojito-Bestellungen und verstehen die anregenden Wirkung von Alkohol als feine Nebensächlichkeit und nicht als Hauptattraktion des Abends.

Und ein gerüttelt und geschüttelt Mass an Helmut Adam… Bartender und Herausgeber.

Was macht eigentlich eine gute Bar aus? (Teil III)

Jochen Mai, Barfly, Wirtschaftsjournalist, Kerpen:

Ich bin ein großer Bar-Gänger – und habe natürlich längst meine Stamm-Bar in Köln (die übrigens sogar besser sein soll als das Schumann’s in München) gefunden. Nun, was zeichnet diese Bar aus?

Zuerst natürlich die exzellenten wie exklusiven Cocktails. Meine Lieblings-Bar verfügt allein über eine Karte von 250 Cocktails, darunter nicht nur sämtliche Klassiker, sondern rund 100 preisgekrönte Eigenkreationen. Dazu bietet die Bar eine Auswahl von 50 hochwertigen Whiskys sowie 20 verschiedene Zigarrensorten.

Bei so viel Auswahl ist der zweite Punkt ebenfalls ein Muss: Eine kompetente Beratung und ein erstklassiger Service. In meiner Lieblings-Bar kann man sich zunächst umfassend beraten lassen – ob man den Cocktail z.B lieber fruchtig oder sahnig, salzig oder scharf, süß oder sauer, alkoholisch oder nicht alkoholisch… mag. Danach empfiehlt einem das livrierte (!) Personal einen Cocktail, wobei das Motto gilt: Schmeckt einem der empfohlene Drink nicht, wird er kostenlos (!) ausgetauscht. Und zu jedem Cocktail gibt es natürlich passende Gratis-Beilagen, wie Salzgebäck, Oliven, Früchte… Mein absoluter Top-Cocktail heißt übrigens Scarface: minzig im Auftakt, fruchtig mit einem Aroma aus Melonen und Lischis als Corpus und feurig-scharf durch Peperoni im Abgang. Großartig!

Der dritte wichtige Punkt für eine Top-Bar ist das Ambiente. Dazu gehören Einrichtung und gedimmtes Licht ebenso wie Musik und Publikum. Eine gute Bar ist kein Massenbetrieb. Mehr wie 50 Leute sollten darin nicht Platz finden, es muss lauschig und loungig zugehen. Das gilt auch für die ruhige Hintergrundmusik, die – wie der Name sagt – nur im Hintergrund mitschwingt. Schließlich will man sich in einer Bar unterhalten und nicht anschreien müssen.

Und wer sich jetzt fragt, wo diese Bar in Köln ist. Hier: http://www.shepheard.de/

Der nächste Drink an Herrn Paulsen, bitte!

Was macht eigentlich eine gute Bar aus? (II)

Anke Gröner, Barfly, Texterin in Hamburg:

Ich persönlich gehe gerne in Bars, in denen keine doofen Schnösel hinter der Theke stehen. Ich brauche keine feuerschluckenden Showmänner, sondern Jungs (und gerne auch Mädels), denen man ansieht, dass sie Spaß am Job haben. Dann verzeihe ich gerne auch mal ein bisschen Wartezeit.

Das war bis jetzt immer mein K.O.-Kriterium für irgendwelche angesagten Bars: dass die Barkeeper die Kundschaft haben spüren lassen, dass es echt grad ne Gnade ist, von ihnen bedient zu werden. Dann sauft euer Zeug doch selbst.

Halbwegs gemütliche und ausreichende Sitzmöglichkeiten neben den Barhockern sollten selbstverständlich sein, ich möchte mich unterhalten können, ohne brüllen zu müssen, und ich freue mich, wenn nicht geraucht wird, kann aber in Bars auch damit leben, nach Zigarette zu riechen.

Ich hoffe, ich konnte helfen. Krieg ich dafür nen Singapore Sling?

Nächste Bestellung durch Jochen Mai!

Was macht eigentlich eine gute Bar aus? (I)

Ich habe einige Freunde per Mail gefragt, ob sie vielleicht habt Lust haben, für mich diese Frage zu beantworten:
 
„Was macht eigentlich eine gute Bar aus?“
 
Was ist nach deren Meinung das Entscheidende? Warum gehen sie gerne grundsätzlich in eine bestimmte Bar? Sie sind sie dabei gerne in Gesellschaft oder lieber allein am Tresen? Oder hängen sie lieber in der einen oder anderen Sitzecke ab?
 
Es geht nicht darum, welche Bar die beste ist (das weiss ich schon!), sondern was grundsätzlich eine gute Bar ausmacht. Gefragt waren professionelle Bartender und passionierte Barflies.
 
Mich interessierte diese Frage und ich war gespannt auf deren Antworten. Eine kleine Kulturexpedition in den Alltag. Ansonsten wer interessante Antworten darauf hat kann gerne einen eigenen Blogartikel darauf verfassen oder ganz einfach auf meine Frage bei Brainr.de einen Eintrag machen. Am Ende möchte ich eine Zusammenfassung von allem schreiben und die Frage beantworten: „Was macht eigentlich eine gute Bar aus?“.

Nun in der Reihenfolge wie die Antworten bei mir eingehen. Trommelwirbel.

Der erste Cocktail geht an Anke Gröner!