Der Anzug ist eine aufwendige Rüstung der Männer Kiribatis. Solche Anzüge wurden bei kriegerischen Auseinandersetzungen oder privaten Duellen getragen. Hergstellt sind diese Rüstungen aus den Fasern der Kokosnuss. Für die schwarzen Muster, die wohl Delphine und andere Meersetiere darstellen, wurde Menschenhaar eingearbeitet. Das hinter dem Kopf befestigte Schild soll vor Steinen schützen. die aus dem Hinterhalt geworfen werden. Der Bauchschutz besteht aus getrockneter Rochenhaut. Für den Helm hat man einen Igelfisch verwendet. Der Handschuh ist mit Haifischzähnen besetzt und diente als Schlagwaffe. Die Rüstung ist seit mehr als hundert Jahren im Besitz des Museums für Völkerkunde Hamburg.
Eines der schönsten und reichhaltigsten ethnologischen Museen der Welt. Ich verbinde mit diesem Museum sehr viele Kindheitserinnerungen, da ich zehn Jahre lang, bis in die Einschulung ins Gymnasiums, genau gegenüber gewohnt hatte. Bei Regen und Schlechtwetter durften wir Nachbarskinder im Museum spielen. In einem anderen Leben wäre ich gerne Völkerkundler geworden. Ich besuche noch heute öfter das Museum. Nicht nur bei hamburger Schmuddelwetter. Ihre Maskensammlung aus der Südsee und aus Afrika sind weltweit legendär. Sie besitzt eine einmalige Sammlung an historischen Einbäumen. Ein sagenumwobenes originales Maori-Männerhaus, dessen Geschichte von den Mitarbeitern des Hauses nicht gerne weitererzählt wird. Erstaunlicherweise ein beliebter Ort, um Trauungen von jungen gebildeten Hamburger zu vollziehen. Und vieles mehr, dass es zu entdecken gilt.
Das Museum für Völkerkunde ist ein wunderbarer Ort in einem historischen Gebäude an der Rothenbaumchaussee in Hamburg. Einmalige Exponate aus allen Kontinenten. Gut präsentiert. Sehr schöne Räume teilweise. Ein Ort an dem auch regelmässig Tangoabende, Lesungen, Vorträge, Wechselaustellungen und Märkte stattfinden. Besonders kundenorientiert und kinderfreundlich. Guter Service. Freier Eintritt jeden Freitag ab 16 Uhr und für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre. Ich empfehle unbedingt einen Besuch.
Für mich ist das Museum für Völkerkunde immer etwas Besonderes gewesen.