Das Betriebssystem für eine alterative, digitale Wirtschaft. Eine Idee für Blockchain.

Ein Betriebssystem soll der darunter liegenden Maschine für höheren Schichten und Anwendugen abstrahieren und vereinheitlichen.

Die Weltwirtschaft ist ein immens komplexes und dynamisches Gebilde. Jedes Land, jede Branche ist ein eigenes System. Jedes Team hat eine Regeln.

Wäre es nicht hervorragend, wenn es in der Weltwirtschaft bis hinzu einem infividueller Unternehmung und einer Person, ein digitales Betriebssystem gäbe, was soll der darunter liegenden realen Welt für höheren Schichten und Anwendugen abstrahiert?

Die Abstraktion sind beidpielsweise Skills der Individuen und die Zusammenstellungen der Team und deren Organisation? In einem virtuellen Raum?

Blockchain-Technologie wäre ein Baustein für so ein Betriebssystem der die Wirtschaft abstrahiert und weltweit eine einheitliche Oberfläche für alle Anwenduñgen von Dienstleistungen und Produktionen schafft. Unabhängig von nationalen Bestimmungen.

Wie zum Beispiel Ethereum als dieser Baustein. Also nicht dieses fade Finanztechnologie. Sondern mehr.

Das Betriebssystem für eine alterative, digitale Wirtschaft. Eine Idee für Blockchain. Verrückt? Ich kann es mir durchaus vorstellen als Produktdesigner..

Wollen wir es angehen?

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Teil der Micro-Serie Entrepreneurs, Einsichten und Eingebungen von und über geborene Unternehmer.

Wirtschaftsförderung: Hamburger Kontorshäuser (Reloaded)?

Am Rande des Netzcamp der SPD Hamburg hatte ich eine interessante kurze Unterhaltung mit Andy Grote, MdBü (SPD-Fraktion) und Fachsprecher Stadtentwicklung, über bezahlbare kleine Büroflächen für kleine Unternehmen und Startups. Anlass war eine Diskussion zwischen Olaf Scholz und Stephan Uhrenbacher auf dem Podium über  “Herausforderungen für den Internetstandort Hamburg“ und mögliche Fördermodelle der Hansestadt.

Mir fiel dabei spontan die lange Tradition der Hamburger Kontorshäuser ein, die am Hafenrand und in der Innenstadt zwischen 1886 und etwa 1938 zu hunderten entstanden sind und die zu einem Teil heute noch existieren und im Gebrauch sind. Sie boten neben einigen grösseren Unternehmen gerade kleinen inhabergeführten Unternehmen Arbeitsraum. Mein Vater war Import-Export-Kaufmann und sass mit seinem Partner als ein Zwei-Mann-Unternehmen in der Poststrasse, dort wo heute einer der Eingänge des Hanse-Viertels ist. Ich bin in den Fünfziger und Sechziger Jahren in dieser Atmosphäre aufgewachsen. Diese Kontorshäuser waren sehr geschäftigt, beherbergten tausende von kleinen Unternehmen und man war damals in der Innenstadt und am Hafen sehr gut miteinander bekannt und vernetzt. Eine hafen- und lagerbezogene Variante waren dabei die Quartiersleute, wie der Name sagt: Genau vier Teilhaber bildeten einen Hafenbetrieb. Ein äusserst lebendiges und persönliches Wirtschaftsleben, dass es heute so nicht mehr gibt, seitdem die Innenstadt und der Freihafen grossflächig entkernt sind: Nicht nur die Häuser sondern auch die Menschen, die dort gearbeitet haben. Stattdessen wurden Megalobauten mit riesigen Büroflächen entworfen und gebaut. Die Hafencity ist eines dieser Wüsten.

Wäre es nicht gut, schön und nützlich die alte bewährte Tradition der Hamburger Kontorshäuser wiederzubeleben? Flächen für Startups und kleine Unternehmen mit zwei bis vier Arbeitsplätzen zu schaffen? Ein menschliches Klima für Wirtschaft und Wandel zu schaffen? Ich glaube, gerade Gründer und Unternehmer, die dem Home Office und den Co-Working-Spaces entwachsen, wären dankbar.

Eine simple Wirtschaftsförderung könnte ganz einfach darin bestehen, dass der neue Senat in Hamburg Folgendes macht:

  • Übernahme der Mietbürgschaften für kleine Arbeits- und Büroflächen von jungen kleinen Unternehmen – Dabei würde kein echtes Geld benötigt.
  • Übernahme der Mieten für eine gewisse Dauer – Maximal von einem Jahr.
  • Förderung von Rückbau von bestehenden grossen Flächen in kleinteiligere und Anregen neue kleinteilige Flächen ausgestattet mit moderner Webinfrastruktur zu schaffen. Ich nenne sie mal „Beehives for Talents“ (Bienenkörbe für Jungunternehmen)

So könnten mit überschaubaren Mitteln die Kontore im zeitgemässen Kleid wieder entstehen und die Wirtschaft zusätzlich belebt werden. Hamburg wäre damit auch ein starker Magnet für Startups und frische Köpfe aus anderen Gegenden. Von Menschen und ihrer Arbeit lebt die Wirtschaft. Nicht nur von Konzernen und ihren Strukturen.

PS: Ja, in Hamburg fehlt natürlich ebenso jede Menge stadtnaher Wohnraum für Menschen und Familien mit kleinem Budget. Die Bau- und Bodenspekulation der letzten Jahre hat sie alle verdrängt. Ehemalige preiswerte Stadtviertel wie St. Pauli, Schanze, Ottensen und St. Georg werden langsam zu Yuppi-Hochburgen.

IT Service Coop 500 (Update)

Glaubt ihr, wir würden 500 Leute zusammenbringen können, von denen jeder 500 Euro je Anteilschein in eine bundesweite IT Service Coop investiert und dort gegen Honorar aktiv mitarbeitet? Das ist zunächst mal nur eine grundsätzliche Frage.

Ich habe schon lange ein Konzept, dass ich umsetzen möchte und das mir sehr am Herzen liegt. Im Januar hatte ich es mal schon hier angedeutet. Das ist einer der wenigen Themenkreise, wo ich wirklich sehr gut drin bin. Die letzten 15-20 Jahre habe ich nichts anderes gemacht, als Serviceorganisationen aufzubauen. Coop 500 (Codename) ist ein Konzept, dass so bisher keiner gesehen und umgesetzt hat. Es hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Web 2.0 zu tun. Es ist Real Life 1.0. Man könnte in rund 8-12 Wochen starten. Was meint ihr? Interesse mitzumachen? Qualifikation? 500 Euro, 1 Auto (Smart wird gestellt), sehr gute technische PC Skills.

Rechtliche Grundlage wäre so etwas ähnliches wie Meshup einer Genossenschaft mit einem Franchise. Im Prinzip geht es um eine Microfinanzierung bzw. ein Crowdfinancing dieses Geschäftsmodells. Das Ergebnis wäre eine Gruppe aktiver und operativer Gesellschafter.

Und? Was meint ihr? Wer wäre grundsätzlich interessiert?

Update: Das grosse und positive Interesse freut mich sehr. Ich denke, dass es demnächst ein Treffen und eine Präsentation gibt. The Web rocks!

Re-Generation der Wirtschaft und Gesellschaft

Die sueddeutsche.de berichtet:

Deutschlands Mittelschicht rutscht ab
Die soziale Schieflage droht sich zu verschärfen: Die Unternehmensberatung McKinsey rechnet vor, dass bis 2020 nicht einmal mehr jeder zweite Deutsche der Mittelschicht angehört, wenn sich die Wirtschaft nicht besser als bisher entwickelt. Gegenüber den 90er Jahren wären das etwa zehn Millionen Menschen weniger.

Das ist eine äusserst gefährliche Entwicklung für die Wirtschaftskraft und die gesellschaftliche Stabilität in Deutschland. Die Schere zwischen denen, die viel haben und wenig bis nichts, klafft immer weiter auseinander.

Die Mittelschicht ist traditionell das Rückgrat jeder industrialisierten westlichen Gesellschaft. Das sind die Lohnsteuerzahler und die kleinen und mittleren Selbstständigen. Bricht diese Schicht weg, fehlen dem Wirtschaftkreislauf wesentliche Einnahmen im Konsum und in den Investitionen. Der Staat verliert damit auch zunehmend wichtige Steuerquellen. Die Privatinsolvenzen nehmen kontinuierlich zu. Die Hauptursache dafür ist laut dem Statistischen Bundesamt die Arbeitslosigkeit. Eine Trendwende ist auch hier nicht zu erkennen.

Diese Entwicklung ist mehr als beunruhigend. Die Regierung in Berlin und auch ihre Opposition (haben wir überhaupt noch eine?) erscheinen mir eher als Verwalter der Misere, als dass sie den Mut haben, diese Trends grundlegend anzugehen und zu ändern.

Ich habe das Gefühl, die Zeit ist reif, dass eine deutliche sowohl geistige wie auch politische und wirtschaftliche Erneuerung, eine Re-Generation, eintreten muss und sogar auch bevorsteht. Ich habe das Gefühl, dass die neue Generation, die heute 20- bis 30-jährigen das einleiten können. Sie ist anders. Sie ist mutiger und frischer. Sie ist globaler. Ja, das Web hat auch damit etwas zu tun. Ich setze auf die neue Generation. Macht das! Mein Vertrauen zur Re-Generation der Wirtschaft und Gesellschaft habt ihr! Macht das jetzt und lasst euch nicht vereinnahmen und blenden von leeren Versprechen.

Wieviele Startups gibt es in Deutschland?

740.000 Unternehmensgründungen gab es im Jahr 2006 laut dem Statistischen Bundesamt. An rund 30% waren Frauen beteiligt. Acht von zehn Unternehmensgründungen sind Ein-Personen-Betriebe. Dem stehen im gleichen Zeitraum etwa knapp 100.000 eröffnete Insolvenzverfahren gegenüber. Soweit einige Schlaglichter aus der Old Economy.

Ich habe in den letzten Tagen einige in meinem Netzwerk gefragt, wieviele Startups sie in etwa in der New Economy schätzen. Unabhängig voneinander haben alle aufgrund ihrer Erfahrung und Marktkenntnis die Zahl auf etwa 500-600 geschätzt. In dieser Zahl sind nicht enthalten die sogenannten Enabler, also Agenturen, Vermarkter und weitere Dienstleister. Die Personen, die ich gefragt habe, beschäftigen sich aus verschiedenen Gründen professionell mit der Beobachtung des Marktes.

Die Überlebensrate dieser Startups ist deutlich geringer als in der Old Economy. Allgemein wird angenommen, nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit, dass etwa 5-10% dieser Startups auf Dauer Bestand haben werden und die ersten drei Jahre überleben. Also es werden nur rund 50-60 davon übrigbleiben. Eine weitere private Einschätzung in diesem Kreis ist, dass von denen auch nur vielleicht 20 von Interesse sind, weil sie wirklich profitabel arbeiten, auf dem Weg sind, in ihren Märkten Klassenbester zu werden oder weil sie für Investoren einen profitablen Exit versprechen.

Fassen wir zusammen: Wir sprechen hier aktuell von 20 Unternehmen der New Economy im Vergleich zu einer um vielleicht eine mehrtausendfache Anzahl Unternehmen in der Old Economy, die nachhaltig Bestand haben werden, langfristig Arbeitsplätze schaffen und auch ihre Unternehmer und Gründer ernähren.

Ein halbes tausend Unternehmen in der New Economy sind einfach viel zu wenig für eine Wirtschaft von über 80 Millionen Einwohnern. Ist Deutschland kein Gründerland 2.0? Ich denke, es gibt in hier Möglichkeiten, Ideen, Talente und Geld für das zigfache. Gleichzeitig muss die Überlebensrate dieser Startups drastisch verbessert werden.

Nicht nur die Gesellschaft sondern auch die Wirtschaft muss sich erneuern. Mit neuen Wegen und Ansätzen für Gründungen.

Unternehmen sind ein Team Play

Robert Basic philosophiert über straff militärisch organisierte Unternehmen. Meine rhetorische Gegenfrage war, ob er sich „gute Diktaturen“ vorstellen könne…

Unternehmen sind in meinen Augen ein Team Play. Wie in jedem guten Team braucht man eine gute Mischung aus Talenten, Wasserträgern und Treibern. Jeder in einem erfogreichen Team nimmt auf Zeit eine bestimmte Rolle ein. Das Team wird durch eine gemeinsame Vision und Mission zusammengeschweisst. Jedes gute Team hat mindestens einen Kopf, der die Impulse gibt, das Team mit seiner Persönlichkeit zusammenhält und vorantreibt. Diese Person ist aber kein Diktator, sondern eher Leitfigur vielleicht.

Diese Person ist sehr gut beraten, auf sein Team zu hören, die unterschiedlichen Meinungen darin zu moderieren und jedem Mitglied auch seine Eigenverantwortung zu lassen. Wozu zahlt man denn gute Leute? Vollkommen falsch wäre es, jedem einzelnen diktatorisch vorzuschreiben, was jemand tun und lassen soll. Das wäre höchst ineffizient und auch auf Dauer gefährlich, weil die Führungsperson taub und blind wird für kreative Ideen und Anregungen von aussen. Ferner, bei dieser Vorgehensweise, besteht die Gefahr der Betriebsblindheit und dass dieser Mensch gehörig abhebt. Das führt unweigerlich in eine Katastrophe bzw zumindestens in eine Sackgasse.

Aber auch das Gegenteil, die „deutsche“ Angewohnheit alles in Arbeitsgruppen totzudiskutieren und als Führungskraft sich nicht zu einer Entscheidung durchzuringen oder sich tausendfach abzusichern ist natürlich genauso wenig effizient.

Nein, „militärisch organisierten Unternehmen“ gebe ich keine Zukunft.

Wired: „Free! Why $0.00 Is the Future of Business“

At the age of 40, King Gillette was a frustrated inventor, a bitter anticapitalist, and a salesman of cork-lined bottle caps. It was 1895, and despite ideas, energy, and wealthy parents, he had little to show for his work. He blamed the evils of market competition. Indeed, the previous year he had published a book, The Human Drift, which argued that all industry should be taken over by a single corporation owned by the public and that millions of Americans should live in a giant city called Metropolis powered by Niagara Falls. His boss at the bottle cap company, meanwhile, had just one piece of advice: Invent something people use and throw away.[Weiterlesen in Wired…]

Dazu passen auch dieser Wired-Artikel: Make Money Around Free Content [Hat tip to Carsten via Twitter]

„The odds are your startup will fail“

Our friend Tim Bonnemann reports live from the ringside at the opening session for SxSW Interactive, Austin, TX: Bankrupt Your Startup in Five Easy Steps:

H.O.S.E.D.

  • Hand over the reins
  • Over-engineer everything
  • Seek growth before profitability
  • Establish culture of subservience
  • Disregard cashflow

S.H.A.F.T.

  • Show nothing to anyone
  • Have an exit plan
  • NDA
  • Funding = exit plan
  • Theme weeks for the office

F.U.C.K.D.

  • Forget your purpose
  • launch Under funded
  • miCro manage your team
  • be the King
  • believe the Dreamkillers

Bingo.

Update: Now in Wired too. Thx Tim.

Update2: 17 praktische Tipps von Jason Calacanis und 12 von Mark Cuban [Danke, Armin!]

Vorschlag für ein Online-Magazin

Die Diskussion an der Blogbar um Kommerz, Haltung und Blogs bringt mich auf eine alte Idee zurück. Was wäre denn, wenn sich einige ausgewählte und aussagekräftige Blogger zusammentun und gemeinsam eine Online-Publikation auf der technischen Basis eines Blogs herausgeben? Wie kann das funktionieren?

Jeder schreibt auf seinem Blog so wie bisher über das, was ihn interessiert. Nur, dass Artikel, die der Blogger für geeignet hält, einen zusätzlichen Tag bekommen, der via RSS diesen Artikel auch in die neue Publikation einspeisst. Darüber hinaus, könnte jeder dieser Autoren natürlich auch direkt in die neue Publikation schreiben. Ein Online Magazin, das komplett Autoren gesteuert ist und das jedem von ihnen die Freiheit überlässt, ob und wie er für dieses Magazin publizieren will. Ein föderales Magazin von einem kleinen Team von Bloggern, die sich gut ergänzen.

Die Auswahl der Autoren sollte möglichst einen interessanten Content in einem breiteren Spektrum liefern können. Einer von ihnen (oder ein anderer) sollte dafür den technischen Rahmen liefern können. Handwerklich keine allzu grosse Sache. No rocket science. Blogger Generated Magazine Content. So ähnlich wie das viel diskutierte The Issue u.ä. …Aufgemacht wie ein dynamisches Magazin.

Vorteil könnte sein, dass man durch die Aggregation möglicherweise ein dichteres und abwechslungsreiches Contentangebot und eine grössere Reichweite hätte, die es kommerziell attraktiver macht. Mein Argument war in der Diskussion dazu, dass man mit „Haltung“ trotzdem „Einnahmen erzielen“ kann ohne sich verbiegen zu müssen. Das einzelne Blog scheint dafür zu schwach zu sein in Deutschland.

Auf dem WordCamp08 hatten wir eine ähnliche Diskussion wegen eines WordPress Magazins.

Nur so ein naiver Gedanke. Von diesem Vorschlag sind viele Varianten denkbar.

Nachtrag: Man sollte als Autor (via Tag/Toggle) entscheiden können, ob man einen Blogpost nur in seinem eigenen Blog publizieren will oder auch im Magazin oder nur im Magazin (um übermässige Dopplungen zu vermeiden).

Interview mit der WirtschaftsWoche

Ein entspanntes Telefoninterview gestern nachmittag mit Christian Schlesiger von der WirtschaftsWoche geführt. Es ging um Kommunikation und persönliche Produktivität im Zeitalter des Neuen Web. Und ob sich mein berufliches und privates Sozialverhalten durch das Bloggen und das Web verändert hätte. Die Frage kam mir irgendwie bekannt vor. Ich bin gespannt. Ich habe dabei allerdings vergessen zu fragen, ob es für die Print- oder Online-Ausgabe ist. Schaunmermal, was rauskommt. Anlass zum Interview war dieser Blogpost.

Und ja, es ist nicht nur ein Tagebucheintrag sondern auch schamlose Eigenwerbung…

Nachtrag: WiWo plant das Interview mit Foto in der Print-Ausgabe Nr.13/2008 zu veröffentlichen.