MagCloud – Die Zukunft des Magazins?

MagCloudJeder kann jetzt ein eigenes gedrucktes Hochglanz-Magazin auf Papier herausgeben. Ohne das Risiko unverkaufte Restauflagen in der Ecke vergammeln zu lassen. Oder lange Texte und schöne Bilder sich ermüdend stundenlang am Bildschirm anschauen zu müssen. Das geduldige unkomplizierte Papier ist wieder da.

Derek Powazek, Webworker und Liebhaber von Magazinen stellt das Projekt MagCloud vor, an dem er mit HP Labs gearbeitet hat. Voraussetzung ist eine hochauflösende Druckvorlage im PDF-Format, beispielsweise mit Adobe InDesign hergestellt. Gedruckt wird dann zentral durch HP Indigo Technologie nach Bedarf auf solidem Magazin-Papier und geheftet. Ebenfalls zentral ist der Versand an den Käufer des Magazin Exemplars. Das Inkasso für jedes Exemplar wickelt MagCloud für den Herausgeber ab. Genial. Leider nur momentan in den USA.

Die Zeiten für Verleger werden noch schwerer. Die Magazinherausgeber verlieren immer mehr nicht nur an Auflage, Reichweite und Werbeeinnahmen sondern auch an Glaubwürdigkeit. Das neue Web und der „User“ bedrohen ihre Stellung immer mehr. Jetzt auch auf dem traditionellen Papier. Mit der Schwächung der Monopole und Oligopole im Verlagswesen, mit der stärkeren Vielfalt der online und offline Pressepublikationen, könnte möglicherweise auch die Pressefreiheit gewinnen. Jedem seine Magazinpresse.

4 Kommentare zu „MagCloud – Die Zukunft des Magazins?

  1. Großartig auf den ersten Blick! Das dürfte die Hürde für Publisher auch im Print gleich um mehrere Stufen heruntersetzten. Leider bedarf der Satz eines printfähigen Objektes noch einiges an Knowhow, aber wo ein Wille ist…

  2. Sehr feine Idee.

    Was die Glaubwürdigkeit und die Reichweiten von Magazinen angeht: früher hatten Magazine noch etwas das sich Inhalt, neudeutsch content nannte. Ich habe zB den Markt für verschiedene Fachzeitschriften unterschiedlicher Themen verfolgt – die journalistische Arbeit ist immer mehr dem Abschreiben von Pressemeldungen, der Anspruch den Begleittexten zu den Schaltungen der Anzeigenkunden gewichen, auch früher hochwertige und informative Fachblätter sind oft zu reinen Werbeträgern verkommen, das Niveau der Artikel hat sich kontinuierlich dem gefühlten kleinsten gemeinsamen Nenner des möglichen Käufers angenähert…

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