Ich hatte mir heute einige grundsätzliche Gedanken zu Startup Weekend gemacht. Bevor ich mir eingehendere über eine mögliche Zukunft von Startup Weekend in Deutschland Gedanken mache, frage ich hier nach dem prinzipiellen Interesse an einer Wiederauflage.
Anmerkungen und Anregungen gerne in die Kommentare schreiben.
PS: Ich bin Freitag-Montag offline und werde die Kommentare nicht moderieren können.
Bitte beim nächsten Mal mehr Macher (d.h. auch mehr Entwickler). Und bitte nicht mehr nach Fragen organisieren.
Gerade das lockerlernen-Team im Mai hat im Endeffekt viel geredet und zu viel Dinge geplant, die an dem Wochenende komplett unwichtig waren. Vielleicht wäre eine Quote ganz gut: Mind. 25% Entwickler/Ingenieure, 25% BWLer, 25% Geisteswissenschaftler und insgesamt mind. 1/3 unter 25. Ich weiß nicht, ob diese Zusammenstellung ideal ist, ist einfach eine Idee.
Die Mischung ist enorm wichtig. Jeder sollte sich bewerben und sagen warum er oder sie abei sein sollte.
das programm muss anders moderiert werden. klare workshop aufgaben in kurzer zeit, begleitet von moderatoren.
das crowd sourcing und crowd bewerten von vorschlägen muss effizient sein.
auch der follow up nach dem wochende muss besser organisiert werden, sonst schlafen die projekte ein oder kommen nicht richtig voran
Vielleicht würden folgende Punkte zu einem nachhaltigem Ergebnis führen, auch wenn ich persönlich nicht glaube dass ein SUW ohne laufendes Startup danach weniger Reiz hat.
– Pitching und Auswahl des umzusetztenden Projektes schon vorab online, bzw. eine Vorauswahl, so dass der finale Pitch in geselliger Runde schon am Donnerstagabend stattfinden kann um danach drei volle Tage nur für die Umsetzung zu blocken.
– Auswahl der gepitchten Projekte mit klarem Fokus auf die Durchführbarkeit, Prio sollte ein funktionierendes Endprodukt am Sonntagabend sein, dass nach dem SUW läuft, Spaß macht und von einem eventuellem Team nach dem SUW weiterentwickelt werden KANN.
– Casting der Teilnehmer nach Talents um die von Raph angesprochene Mischung der Talents zu erhalten. Parallel dazu wären Gäste natürlich willkommen.
Das Voting finde ich gut. Habe mit „Ja, aber…“ gestimmt.
Die Herausforderungen sehe ich ähnlich wie Sven, aber dazu habe ich ja bereits einiges auf Kassenzone.de geschrieben. Wenn diese Punkte eine Chance haben gelöst zu werden, bin ich dabei :-)
Aus kleinen Erfahrungen mit eigenen kleinen „Startup Wochen“ ;) oder eher Monaten kann ich sagen – Die Mischung machts.
Es müssen garnicht so viele Programmierer da sein, weil nunja umsetzbar ist alles. Es ist nur eine Frage der Dauer. Diese müssen eher da sein, weil sie einen sehr verqueren Blick haben auf das Web und die Nutzer.
Wichtig erachte ich auch das Alter!
Das Web selbst ist Jung und die Breitemasse im Web auch. In diesem Bereich muss die Mischung stimmen. In meinen Augen wichtiger als im Bereich der Talents – Was natürlich auch nicht vernachlässigt werden darf.
Aber nichts desto troz wäre ich gern mal bei einem dabei!
1. Das Pitching vorab online zu stellen finde ich eine gute Idee.
2. Eine Quoten-Zusammensetzung nach Studienrichtungen finde ich allerdings nicht hilfreich und auch nicht realistisch. Klar braucht man Developer, aber ich denke, dass es vor allem die Größe des Teams ist, die über die Langlebigkeit eines Projekts entscheidet.
Kleine Teams können sich besser aufeinander einstellen und das Commitment untereinander ist einfach viel größer. Wenn ein Team aus beispielsweise 10-15 Leuten besteht, die ein Wochenende zusammenarbeiten, gibt es ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl. Gemeinsame Absprachen für die Zukunft des Projektes werden wahrscheinlich eher eingehalten.
Muhammad Yunus, der Friedensnobelpreisträger aus Bangladesch hat das meiner Meinung nach gut erkannt. Die von ihm gegründete Yameen Bank vergibt Mikrokredite an arme Menschen zum Aufbau ihrer Selbstständigkeit. Kreditnehmer werden in Fünfergruppern zusammengeschlossen, die sich gegenseitig dabei unterstützen, ihre Kredite zurückzuzahlen. Durch die kleinen Gruppen besteht ein derart starkes Commitment, dass die Bank selbst kaum Druck ausüben muss und dennoch 97,5% aller Kredite zurückbezahlt bekommt. Eine beeindruckende Quote. Ein derart gelungenes Einanderverpflichtetfühlen für die gemeinsame Sache funktioniert meiner Meinung nach nur in kleinen Gruppen.
Größere Gruppen funktionieren immer dann wenn es besonders starke Incentives gibt, oder man vertraglich gebunden ist. Beides ist für ein StartupWeekend nicht gewollt oder möglich.
ich verstehe Cem, dass er unbedingt als Macher was sehen will, dass es auch nach dem SUW vorangetrieben wird. Ein Developer will was developen. Ein Marketier will trommeln. Und so weiter. Unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Bestrebungen, unterschiedliche Motive.
Die 50 SUWs haben bewiesen, dass es NICHT möglich ist, ein von der gesamten Gruppe getragenes Konzept dauerhaft voranzutreiben. Machen wir uns nix vor, so ein Commitement ist nicht eine Verabredung zum Abendessen. Das wird man schlichtweg niemals bekommen. Simply forget it. Menschen müssen essen und scheuen das Risiko. Und wenn sie es nicht scheuen, werden sie einen Teufel tun und sich mit fremden Menschen auf eine Unternehmung einlassen. Ich würde es mit nahezu keinem der Teilnehmer eines SUWs tun, was kein Misstrauensvotum ist, sondern simpel gesagt, dass eine Firmengründung mehr als nur das zweitägige Zusammenkommen wildfremder Menschen bedarf.
Wenn Ihr/Wir tatsächlich Babies aufpäppeln wollen, so nehmt fertige Startupteams, deren ideen man an einem SUW aufpoliert, auseinandernimmt, analysiert, auffrischt, aufpeppelt, verbessert und dann wieder los lässt. Kein Blabla um möggliche Ideen, die man „gemeinsam“ stemmen könnte, aber niemals wird. Stattdessen bestehende Teams einladen, vorstellen und eins oder mehrere an einem Wochenende unter die Arme greifen. Gleicher Fun, gleiche Arbeit wie zuvor, nur mit dem Unterschied, dass man seine Babies laufen sehen wird. Weil welche da sind, die zuvor da waren und auch nach dem SUW da sein werden. Die Teilnehmer eines SUW sind Hebammen, geburtshelfer. Auch was Schönes.
Mein Vorschlag. Wenn man schon unbedingt was zum Laufen bekommen möchte. Was ich persönlich nicht brauche für ein gelungenes SUW. Ich kann auch wunderbar ohne was danach.
Finde den Vorschlag von Robert gut, das geballte Know-How der Teilnehmer einem vorhandenen Startup zugute kommen zu lassen. Dies könnte einem jungen Unternehmen zu einem großen Sprung verhelfen, der sonst vielleicht gar nicht, oder sehr viel später möglich gewesen wäre. Wir sind gerade in einer ähnlichen Situation. Die Ideen sind da, aber mit nur zwei Personen, die das neben ihrem old economy Job machen, dauert die Umsetzung unendlich lange.
Roberts Idee ist genial. Etwas weiter gedacht:
x Startups pitchen am Anfang des Wochenendes um die Unterstützung für Ihr Projekt. Die Startups wissen meist auch in welchen Punkten Sie die Hilfe besonders benötigen. (Technik, Marketing, Recht, etc.) Dann können bei etwa 100-150 Teilnehmern je 20-30 Leute 5 Startups unterstützen. Mehr Personen pro Startup sind nach den Erfahrungen der bisherigen SUWs nicht unbedingt notwendig.
Im Vorfeld muss natürlich geprüft werden ob sich genügend Startups finden, die bereit sind an diesem Wochenende ihre (gesamte) Planung offen zu legen. Anders ist die Mitarbeit an den Projekten kaum möglich. Außerdem sollten diese Startups noch aktiv sein und das SUW nicht als „letzte Chance vor ebay“ sehen.
Als kleinen Anreiz für die Teilnehmer des SUWs könnten die Startups evtl. auch einen geringen Prozentsatz für die an diesem Wochenende geleistete Unterstützung und die besondere Aufmerksamkeit in der Presse zur Verfügung stellen. (ja klar, eine Unternehmensbeteiligung bringt auch wieder weiteren Aufwand … )
Ob das Ganze dann aber noch als Startup Weekend läuft oder ein neues Format entsteht?
Ich denke das ein solches Networking-Wochenende und gemeinsames Erlebnis-/Innovationsevent den Mehrwert schon alleine in der Veranstaltung hat. Die Teilnehmer interagieren und simulieren Geschäftsideen in Ihren eigenen Fachgebieten und das Ergebnis hat bisher immer ein großes Potential. Die spätere Fortführung bedarf aber dann einer intensiven Betreuung.
Der Vorschlag von Robert optimiert auch in meinen Augen den Mehrwert des Networken mit den notwendigen potentiellen Treibern in der späteren Umsetzung.
Vielleicht zum Auftakt einen Elevatorpitch zur Auswahl und diesen dann pimpen – Horizotal/Vertikal!
ich 2 ideen sehr gut. zum einen die idee von robert ein bestehendes frisches startup zu betreuen und 1 wochenende lang auf hochglanz zu polieren.
eine andere nette idee ist die reine simulation eines startups natürlich mit einer umsetzung in kleinen teilen, wenn daraus was großes entsteht ist das gut, wenn nicht wars trotzdem ein nettes wochenende ohne erwartungen an ein fertiges produkt.
Ein StartupWeekend ist für mich ein Experiment, ein Lab auf den per Crowdsourcing ein Unternehmen geschaffen wird. Das ganze nach dem Wochenende weiterzuentwickeln ist ein ganz andere Sache. Für mich sind das zwei getrennte Dinge und mein Focus liegt eindeutig auf dem ersten Teil. Es wäre zwar schön, wenn aus dem Startup eine laufende Firma würde, muss aber nicht.
Wenn wir unser Startup tatsächlich zum laufen bringen wollen, müssen wir alles erarbeitete am Montag einer Firma/Agentur übergeben, die das ganze mit 3-5 Leuten professionell weiterführt. Bei Edelbild oder Indawo ist nach den zwei Tagen eine Menge geschaffen worden, das stellt ja schon einen Wert dar. Wie Robert schon gesagt hat: Wir sind Geburtshelfer, Hebammen. Die Firmen die die Idee weiterführen möchten, können sich vor dem STW schon bewerben. Schwierig wird dabei bestimmt die Übergabe, bzw. wie das wirtschaftlich geregelt werden soll. Aber so etwas könnte man im Vorfeld klären.
Was die reine Gründungsphase, also das STW angeht, könnten sicher effizienter sein, wenn man bestimmte Dinge von im Vorfeld des Weekends durchführt (Entwicklungsumgebung z.B.). Aber das bekommt man hin. Das STW startet dann eben schon zwei Monate vor dem eigentlichen zusammentreffen, und wird in dieser Zeit über ein Wiki geführt.
Auf jeden Fall müssen wir weiter experimentieren und ausprobieren, sonst finden wir nie raus wie’s geht :-)
Ich finde die Ideen und Anmerkungen von Robert und Andreas sehr gut.
Meiner Meinung nach ist es ziemlich schwierig, eine Gruppe von Fremden dazu zu bringen, längerfristig und effizient zusammen zu arbeiten, insbesondere wenn ein gewisses Sicherheitsdenken noch eine Rolle spielt. Sprich, ich habe noch einen Job und mache das nebenbei.
Für erst recht schwierig halte ich es, mit Unbekannten zusammen ein Unternehmen zu gründen und dafür eine gewisse Sicherheit aufzugeben, ohne zu wissen, wie der/die andere „tickt“.
Das Konzept bestehende Startups herzunehmen schließt ja nicht aus, dass sich im Laufe der Zusammenarbeit neue Ideen herauskristalliisieren und am Ende doch noch etwas Neues herauskommt.
Mich würde ein SUW auf jeden Fall auch interessieren! … die Idee von Rob ist nicht schlecht, aber da muss das Konzept noch stark überarbeitet werden bevor es realisierbar sein wird.
Gibt’s eigentlich auch regionale SUWs im kleinen Rahmen?
Gruß,
Stefan
@Robert & Ralph
Was motiviert die Teilnehmer?
Hat Cem als Macher ein persönliches Problem damit, was aus dem SUW wächst?
Falsche Erwartungen können nicht befriedigt werden.
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Es ist einfach großartig, dass eine große Community zusammen kommt und es ist bewundernswert, dass richtig gute Ergebnisse in soooo kurze Zeit erzielt werden.
Hier lernt jeder sich selbst und seine Motivationsfähigkeit kennen und hat auch jede Menge neue Xing-Kontakte.
Die Fehlende Nachhaltigkeit der bisherigen SUWs wird aber die Motivation und Begeisterung für die Zukunft nicht fordern.
Meiner Meinung nach wird von allen viel Wert auf kurzfristige Ergebnisse gelegt und dabei komplett vergessen, dass es sich dabei um ein „Startup“ handelt, das nach grundlegendem Start auch ein „Followup“ bedarf.
Das Kommentar von *raph* belegt dies genau passend. Als Macher werden Programmierer gesehen und genügend von ihnen werden *es* schon richten. Wie schwammig *es* auch sein mag.
(Verstehen wir das nicht falsch. Ich war auch als junger Spund sehr ungeduldig und hilet es für wichtiger zu programmieren als mit Labbertaschen die Zeit zu vertrödeln)
Die Community muss mittelfristig bzw. langfristig an einer Mitarbeit motiviert werden und das kann durchaus daraus erwachsen, dass jeder davon überzeugt ist und fortwährend überzeugt ist, dass sein Mitwirken ihn weiterbringt. Das kann auf verschiedene Ebenen passieren. Die einen lernen viel, andere können Ihre Ideen verwirklicht sehen und wieder andere erhoffen sich monätere Erfolge.
Sinnvoll hielte ich es, wenn an einem SUW mehr Wert auf die Idee, Umsetzbarkeit und Businesscase gelegt wird und weniger darauf, dass irgendwelche Webseiten zusammengestellt werden.
(z.B. ist bei indawo der Businesscase nicht klar und vielleicht wäre es als richtig erfolgreich zu bezeichnen gewesen, wenn es direkt verkauft worden wäre)
Der wichtigste und wertvollste Asset eines Startups ist die zugrunde gelegte Idee und die hoch motivierten Mitarbeiter. Das Ziel eines SUWs sollte sein, genau diesen Asset aus einer großen Community heraus zu kitzeln.
Dabei ist es wirklich unwichtig, ob überhaupt entwickelt wird und überhaupt Webseiten zustanden kommen. Viel wichtiger wäre es, wenn ein Konzept und ein Businessplan erstellt werden, die sich daran messen, ob Venture-Kapitalgeber sofort mit ausreichendem Kapitel einsteigen. Venture-Kapitalgeber werden wber nur in ausgereiften Ideen investieren, zu denen feste Commitments bestehen.
Ich bin sehr gepannt wie sich die SUW HH weiter entwickeln wird.
Maz
Als ich das erste mal von der Idee gehört habe, war ich sehr positiv angetan. Nachdem ich die ersten Ideen und Ergebnisse (aus der Ferne) mitbekommen habe, legte sich Skepsis darüber ob das funktionieren kann. Was ich nach wie vor spannend finde und ein grosses Potenzial sehe ist das Engagement, Mut und Willen der Teilnehmer. Aus meiner persönlichen Sicht muss allerdings das Format angepasst werden. Wenn ich zu so einer Veranstaltung gehen würde, wünsche ich mir die Chance kreative neue Leute kennenzulernen, die etwas können, was ich nicht kann…natürlich ein Unternehmen gründen möchten…Teamplayer sind…und primär auch Partner suchen, die etwas bieten was sie selbst nicht können….daraus kann sich dann langfristig etwas entwickeln…
Mich würde mal interessieren, ob die Teilnehmer überwiegend sog Jungunternehmer sind, die bisher nicht selbständig waren oder ob es auch zählbar Leute von meiner Fraktion gibt, die seit Jahre selbständig sind und sich weiter engagieren möchten, Partner für neue Ideen suchen, etc.??