Supermario und der Grimme Online Award 2007

Mario Sixtus hat Preise nicht mehr nötig. Er ist nicht nur in der Onlinewelt anerkannt, sondern er hat darüber hinaus auch eine hohe Glaubwürdigkeit und Reputation. Ich halte ihn für einen gewissenhaften und einwandfreien Journalisten. Sein Online-Projekt beim Handelsblatt, den elektrischen Reporter, für ein sehr informatives Angebot im Web, dass ich sehr gerne nutze. Dort kann ich im O-Ton den einflussreichsten Machern der neuen Internetökonomie zuhören und meine eigene Meinung bilden. Einer der raren kontinuierlichen Angebote, die sachlich und neutral den unterschiedlichsten und auch widersprüchlichsten Protagonisten ein Podium verschafft. Mario ist für mich einer der Pioniere des Journalismus im Web.

Umso unverständlicher die Umstände und Diskussionen, die in den letzten Tagen mit seiner Nominierung zum Grimme Online Award einhergehen. Die Jury, mit Mario Sixtus als einer ihrer Mitglieder, war nicht gut beraten, ja es war geradezu saublöd und dämlich, ihn zum Preis nachzunominieren. Dafür sollte man diese Kapeiken schon über’s Knie legen. Die anschliessende Diskussion bei von mir persönlich sehr geschätzen Bloggern, fand ich allerdings teilweise unterirdisch und ehrabschneiderisch. Das hat für mich Züge vom Mobbing. Das ist nicht die Tonalität mit der erfahrene Blogger untereinander umgehen sollten. Bei allem Respekt. Das hat ein Mario Sixtus in keiner Weise verdient.

In dieser verfahrenen Situation bleibt nur eines, dass er selber auf die Nominierung verzichtet. So sehr ich ihm den Preis verdientermassen gönnen würde. Oder die Jury sich zurückzieht und komplett neu besetzt wird. Einschliesslich des Vorsitzenden.

Das war das Wort zum Sonntag eines leidenschaftlichen Amateur-Bloggers.

Nachtrag (22:00): Stefan Niggemeier hat ein Plädoyer geschrieben: Grimme und die Kirche im Dorf.

3 Kommentare zu „Supermario und der Grimme Online Award 2007

  1. Mich interessieren diese ganzen Awards ja nicht die Bohne (vielleicht weil hier auf der Insel so ziemlich alles in irgendeiner Form „award winning“ ist, der Overkill stumpft halt ab), aber trotzdem:

    Danke fuer die ruhige und mahnende Stimme in diesem Konzert der Schreihaelse.

  2. Dass Mario gemobbt wird ist irgendwie an mir vorbei gegangen. Ging es nicht eher überall um das Thema ‚Jury nominiert Jurymitglied‘. Ich hatte eher den Eindruck als würden Viele, bis auf den notorischen – von mir sehr geschätzten – Einen, immer einfließen lassen, dass sie Mario gut finden, aber bitte nicht sooo rum mauscheln.

    Das Grimme Institut und die Grimme Preise sind deutlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Grimme Online Award, um den es ja bei dem ganzen Fall eigentlich ’nur‘ geht, ist durch diesen Qutasch jetzt Makulatur. Toll gemacht GOA Jury!

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