Sind Communities einfach Commodities?

Anlässlich des Verkaufs von last.fm an CBS schreibt der Don:

Die Gründer solcher Startups machen im Prinzip folgendes: Sie fangen die User wieder ein, die den Medienkonzernen ins Internet entschlüpft sind, sammmeln sie in neuen Tätigkeiten an und führen sie dann über den Verkauf wieder den Medien zu.

Das Ganze ist einfach nur ein Spiel über Macht und Ohnmacht, über Communities und Marktanteile. Ja, Blogs spielen hier nur eine untergeordnete Rolle als Meinungsmacher und Kanonenfutter. Wirklich wirtschaftlich relevant sind sie in diesem Spiel nicht wirklich. Höchstens in der Masse als Commodity Asset wie mySpace oder ähnliches. So wie Murdoch sie gekauft hatte beispielsweise.

Das ist eine ganz nüchterne Betrachtung der Dinge. Nichts gegen Geschäfte. Nichts gegen smarte Leute. Was ich mich dabei gelegentlich allerdings frage ist, lassen sich so fragile und flüchtige Gebilde wie Communities überhaupt wirklich verkaufen? Sind Communities einfach nur Commodities (geworden)? Handelsware? Wahrscheinlich lässt es sich am ehesten vergleichen mit den mitveräusserten Kundenbeziehungen und -verträgen bei Firmenverkäufen. Oder Abonnenten, Stammlesern und Gelegenheitskäufern von Zeitungen bei Verlags- und Titelveräufen. Und die „Marke“ als Vehikel für das Ganze natürlich.

Und was hat das Ehrenwerte Community Mitglied davon? Der Nutzer, der einen nicht unwesentlichen Teil der Wertschöpfung beigesteuert hat und der bei diesen Megadeals regelmässig leer ausgeht? Diejenigen, die 99,8% des Inhalts auf der verkauften Plattform geliefert haben? Diejenigen, die den Rohstoff und die Ware für diese Infofabriken geliefert haben? Das Gold für die Digger? Diejenigen, die neue Nutzer geworben, die Werbung für die Plattform gemacht und die der eigentliche Grund für eine lukrative Übernahme waren??

Ein Kommentar zu „Sind Communities einfach Commodities?

  1. Als Community Mitglied einer Plattform trage ich ja nicht nur zur Wertschöpfung bei, sondern nutze diese ja auch. Insofern gehe ich nicht ganz leer aus, denn die Plattform besteht ja weiter, was sie ohne einen Verkauf vielleicht nicht getan hätte.

    Richtig schön wäre es natürlich, wenn die neue Mutterfirma die neuen Kunden ein nettes Begrüßungsgeschenk macht. Das passiert aber eher selten.

    Richtig ärgerlich wird es für mich nur, wenn eine Webseite an eine Firma verkauft wird, mit der ich nichts zu tun haben wollte. Oder natürlich wenn die neue Firma andere Vorstellunge bzgl. Privatsphäre hat.

Hinterlasse einen Kommentar