Was macht eigentlich eine gute Bar aus? (Teil VII)

Gerald Angerer (aka lokalreporter), Bartender, Berlin:

eine gute bar ist wie ein gladiator, sie ist in ihrem kern hybrid und gnadenlos, ist königin und jodlerfreund, sie lässt sich nicht blöd kommen, ihr vorbild ist die PARIS BAR in berlin.

die bar von MICHEL WÜRTHLE ist keine american bar, sie ist ein restaurant, sie kennt zwar jedes rezept und mixt dennoch keine cocktails. hier treffen sich philosophen und heiler, schamanen und künstler, mägde und knechte, sehnsüchtige und beschädigte.

die PARIS BAR ist die repräsentantin nächtlichen gehöfts, sie ist die urmutter einer bar, archetypisiert, marsisch, venusisch, göttlich. in ihr ist alles möglich und unmöglich, durchdacht, gereift, weltlich, zusammenhangslos, verstrickt und dumm, berauscht und beseelt.

hannelore elsner sagt über die paris bar: sie ist ein refugium für menschen nach der arbeit. ein ort zum feiern nach den festen – ein platz, um menschen zu treffen – oder auch leute. wenn sie nicht elegant sind, dann bemühen sie sich um eine eigene note.

eine gute bar hält stets das zepter, sie schwingt den löffel, kreuzt die arme und hält die klappe. ihren sinn vermagst du nicht zu ergründen und auch bist nicht du es, der über sie bestimmt.

jede bar spiegelt einem immer alles. ganz oder gar nicht.

 

Hoch die Gläser auf Don Dahlmann, der gerade um die Ecke biegt!

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