Re-Generation der Wirtschaft und Gesellschaft

Die sueddeutsche.de berichtet:

Deutschlands Mittelschicht rutscht ab
Die soziale Schieflage droht sich zu verschärfen: Die Unternehmensberatung McKinsey rechnet vor, dass bis 2020 nicht einmal mehr jeder zweite Deutsche der Mittelschicht angehört, wenn sich die Wirtschaft nicht besser als bisher entwickelt. Gegenüber den 90er Jahren wären das etwa zehn Millionen Menschen weniger.

Das ist eine äusserst gefährliche Entwicklung für die Wirtschaftskraft und die gesellschaftliche Stabilität in Deutschland. Die Schere zwischen denen, die viel haben und wenig bis nichts, klafft immer weiter auseinander.

Die Mittelschicht ist traditionell das Rückgrat jeder industrialisierten westlichen Gesellschaft. Das sind die Lohnsteuerzahler und die kleinen und mittleren Selbstständigen. Bricht diese Schicht weg, fehlen dem Wirtschaftkreislauf wesentliche Einnahmen im Konsum und in den Investitionen. Der Staat verliert damit auch zunehmend wichtige Steuerquellen. Die Privatinsolvenzen nehmen kontinuierlich zu. Die Hauptursache dafür ist laut dem Statistischen Bundesamt die Arbeitslosigkeit. Eine Trendwende ist auch hier nicht zu erkennen.

Diese Entwicklung ist mehr als beunruhigend. Die Regierung in Berlin und auch ihre Opposition (haben wir überhaupt noch eine?) erscheinen mir eher als Verwalter der Misere, als dass sie den Mut haben, diese Trends grundlegend anzugehen und zu ändern.

Ich habe das Gefühl, die Zeit ist reif, dass eine deutliche sowohl geistige wie auch politische und wirtschaftliche Erneuerung, eine Re-Generation, eintreten muss und sogar auch bevorsteht. Ich habe das Gefühl, dass die neue Generation, die heute 20- bis 30-jährigen das einleiten können. Sie ist anders. Sie ist mutiger und frischer. Sie ist globaler. Ja, das Web hat auch damit etwas zu tun. Ich setze auf die neue Generation. Macht das! Mein Vertrauen zur Re-Generation der Wirtschaft und Gesellschaft habt ihr! Macht das jetzt und lasst euch nicht vereinnahmen und blenden von leeren Versprechen.

6 Kommentare zu „Re-Generation der Wirtschaft und Gesellschaft

  1. Die Entwicklung, wie in der Studie beschrieben, ist tatsächlich sehr beunruhigend. Da bricht ein (gesellschaftliches) Fundament weg.

    So gesehen hoffe ich auch, dass die junge Generation, die ja auch keine Berührungsängste vor neuen Techniken (Internet!) hat, mit Kreativität neue Wege findet.

    Wichtig für unser Land wäre aber auch die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens, wie es Prof. Götz Werner schon lange fordert.

  2. mittelschicht ist eine leistungsklasse und keine erbgemeinschaft
    wenn also diese typen es nicht schaffen,ihren status auszubauen,ja sogar abrutschen,ist das nur der beweis,das diese entweder zu blöd oder zu faul sind.aus diesem grund ist jede unterstützung dieser schicht abzulehnen,da sie zu nur noch mehr faulheit und dummheit führt,die dann mehr und mehr schaden für unser wirtschaftssystem hervorruft.

  3. Mehrere zig Millionen hart arbeitende Deutsch per se als faul und dumm zu bezeichnen zeugt nicht gerade von einer differenzierten Auseinandersetzung mit dem Theme und dürfte sicherlich nicht zu einer Lösung des Problems beitragen.
    Deshalb mal zum eigentlichen Thema:
    Die Politik beschäftigt sich damit die Arbeitslosenzahlen schön zu rechnen. Ein bischen Aufschwung hier (bei weitem kein Verdienst der regierenden oder oppositionellen Parteien), ein paar Ein Euro und 400 Euro Jobber dort und schon kann man dass Ganze als Sieg feiern. Schließlich ist ja statistisch gesehen die Arbeitslosenzahl tatsächlich gesunken. Und wenn man das Ganze dann als eigenen Sieg verkauft paßt es schlecht, hintenherum etwas gegen das Abrutschen breiter Schichten zu unternehmen. Da lieber das bischen Geld das mehr an Steuern eingenommen wurde schnell als Geschenk unter das Volk zu bingen um sich das Wohlwollen der Rentner durch 10 Euro (!) mehr im Monat zu erkaufen.
    Mit einer so kurzsichtigen Perspektive werden wir hier nicht weit kommen.
    Da gebe ich Cem eindeutig recht: Es muß etwas neues her. Aber was?
    Wie soll man sich politisch einbringen, wenn keine der etablierten Parteien eine Perspektive dazu bietet? Jeder der es weit bringt in der Politik scheint eher sich selber oder seine „Clique“ im Blick zu haben, denn ohne diese Betrachtungsweise währe er gar nicht soweit gekommen…
    Idealisten die einfach mal so reden wie ihr Mund gewachsen ist? Tja, da würde mir vielleicht noch Helmut Schmidt einfallen, und das war vor meiner Zeit.
    Was dann? Eine eigene Partei gründen? Gegen alles und jeden auf die Straße gehen? Auswandern? Eine verdammt gute Frage…

  4. Tja, nun ist es aber eher doch so, dass derjenige, der es sich leisten kann und und als leistungsfähig sich doch eher verdrückt aus diesem Lande. Wir haben in den letzten Jahren die höchste Auswanderungsquote aus diesem Land seit den ersten 5 Jahren nach dem zweiten Weltkrieg. Rein lassen tun wir aufgrund mangelnder bzw. nicht vorhandener Einwanderungsgesetze auch keinen mehr. Und wenn dann sind dies nur die schlecht Ausgebildeten. Die guten gehen in die USA oder nach Indien.

  5. Ich finde die Entwicklung auch sehr beunruhigend und habe mich entschlossen etwas dagegen zu unternehmen.
    Es ist nicht nur eine Internetseite (www.mittelschicht.com) mit einem dazugehörigen Forum, es steckt auch eine Idee dahinter, die es ermöglicht außerhalb der Parlamente wieder Einfluss zu gewinnen.
    Von „nur mal vorbeischauen“ bis „aktiv mitmachen“ wird alles geboten.

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